Rechtsruck eine optische Täuschung?

Einen beachtenswerten Essay verfasste der Autor Jonas Schaible auf T-Online. Schaible schreibt als freier Autor auch für die ZEIT – und dort wären seine Zeilen vielleicht sogar besser platziert gewesen. Schade, dass der gelungene Beitrag “nur” auf T-Online erschien.

Der Verfasser legt recht nachvollziehbar dar, warum der – auch medial stets so kommentierte “Rechtsruck” – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und in der ganzen westlichen Welt – letztlich nur das Produkt selektiver Wahrnehmung, also eine optische Täuschung, ist. Und der Beitrag gibt auch jede Menge Hinweise darauf, wie die mediale Überversorgung der erstarkenden Rechten, beschleunigend wirkt. Im Ganzen betrachtet geschehe, so der Autor, aber seit zwei Jahrzehnten genau das Gegenteil dessen, was diese selektive und medial gestützte Wahrnehmung suggeriert: Die westliche Welt wird immer bunter, offener und überhaupt nicht nach “Rechts” driftend. Und er gibt auch eine gute Begründung, warum – bis auf die Grünen – alle anderen Parteien an die Rechtsparteien Stimmen verlieren. Der Proporz der abgegebenen Wählerstimmen bilde aber nicht die gesellschaftliche Realität ab. Diese sei dieser selektiven Wahrnehmung sogar völlig entgegengesetzt.

Eine gelungene, lesenswerte soziologische Betrachtung, welcher NEURONENSTURM deshalb sehr gerne zu breiterer Reichweite verhilft:

T-Online 28.09.2018:
Wieso es keinen Rechtsruck gibt, aber die extreme Rechte trotzdem wächst

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