Ursula von der Leyen und ihre Berater

Unsere Verteidigungsministerin ist Chefin eines großen Hauses. Tausende Mitarbeiter stehen ihr in obersten Besoldungsstufen zur Verfügung. Was genau jeder Einzelne davon zu tun hat, ist für Außenstehende kaum ermittelbar, jedoch sollte man meinen, dass unter den Spitzenbeamten und -generälen genügend hochqualifizierte Kräfte sind, die das Beratungsbedürfnis der Ministerin kompetent befriedigen könnten. Sollte man meinen!

Dieser Tage spuckte der Bundesrechnungshof Ursula von der Leyen kräftig in die Suppe. “Ungereimtheiten bei millionenschweren Beraterverträgen seitens des Verteidigungsressorts” wollen die obersten Rechnungsprüfer festgestellt haben. Mehr noch, von “freihändigen Vergaben” ist die Rede, das bedeutet, dass es offenbar keine Ausschreibungen für den Beratungsbedarf gegeben hat. Ferner seien vorgeschriebene Prüfungen der Wirtschaftlichkeit nicht erfolgt. In einem Einzelfall sollen laut SPIEGEL gar acht Millionen EURO aus einem Rahmenvertrag des Bundes rechtswidrig verpulvert worden sein. Ein Lapsus, den das Ministerium bereits eingeräumt und “Besserung” gelobt habe. Doch der Bundesrechnungshof hat noch eine Vielzahl weiterer Ungereimtheiten aufgedeckt, nachzulesen im Beitrag von Spiegel-Online vom 28.09.2018:

Spiegel-Online: SPD setzt von der Leyen unter Druck

 

Beim Koalitionspartner SPD ist man nicht amused! Man fordert Aufklärung – und die Opposition stimmt erwartungsgemäß kräftig in den Chor der Empörten mit ein. 

Nun haben wir noch keine Kenntnis davon, welche Beraterfirmen im Einzelnen aus von der Leyens Füllhorn trinken durften, aber eine McKinsey-Beraterin, Katrin Suder, holte sich die Ministerin gleich zu Beginn ihrer Amtszeit 2013 ins Haus. Gebracht hat Suder – außer Kosten – offenbar nicht viel. Sie soll laut SPIEGEL in Kürze das Ministerium wieder verlassen.

Und während ich McKinsey schrieb, klickerte es im Hinterkopf: Arbeitet nicht von der Leyens Sohn David auch bei McKinsey? Da war doch was? Genau, der 31jährige Filius, David von der Leyen, hat es zumindest in seinem Linkedin-Profil stehen, dass er für McKinsey & Company in San Francisco tätig sei. Also wenn Mama an den Arbeitgeber viele Steuergelder für die externe Beratung überwiesen hat, dann, sagt man in Schwaben, hat das “scho a G’schmäckle“. Davids Job dürfte jedenfalls gesichert sein, wen Mama so viel Knete an seine Chefs überwiesen haben sollte. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Vorerst hat die Regierung das Thema erstmal von der Tagesordnung genommen. Man darf vermuten, dass das den anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen geschuldet ist. Geduld ist also angesagt!

Eines muss man von der Leyens Sohn David jedenfalls lassen, singen kann er – unter dem Künstlernamen David Echter – gar nicht so übel – und das Video zum Song “I wish” ist auch professionell gestaltet:

Ob David – oder eines seiner sechs Geschwister – je auch so kreativ in der Bundeswehr gedient haben, ist nicht bekannt, wahrscheinlich eher nicht. Wäre ja auch wirklich doof, würde die eigene Mama ihre eigenen Kinder in den Krieg entsenden.

 

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