Autor: Kurt O. Wörl
Die Liebe – Dichter schwärmen von ihr, Philosophen grübeln über sie, und wir Normalsterblichen stolpern über Sockenberge und Zahnpastatuben. Ein heiter-ironischer Streifzug durch die schönste, schwierigste und seltsamste aller menschlichen Angelegenheiten. Sie heilt und sie schmerzt, sie verzaubert und sie treibt in den Wahnsinn: die Liebe. Ein Spiel, das keiner so recht versteht – und doch jeder gerne spielt.
Es begann – wie so vieles im Leben – mit einem Nebensatz, den ich besser verschluckt hätte. „Ich möchte einmal ein Vortragsthema wählen, bei dem ich nicht schon der Experte bin. Etwas, das mich herausfordert.“
Die beste Ehefrau von allen legte den Kopf schräg, musterte mich, so wie eine Katze eine besonders dumme Maus mustert, und sprach: „Dann schreib doch mal etwas über die Liebe.“ – Bumm. Treffer, versenkt.
Da stand ich also, ein Mann, der sich im Gewirr von Fotoapparaten, Segelflugzeugen und Programmieren am Computer noch halbwegs sicher bewegt, sollte nun über jenes Phänomen schreiben, das seit Jahrtausenden Dichter an den Rand des Irrsinns bringt. – Die Liebe!
Und gleich vorweg: ich habe nichts erfunden. Es gibt feinere Federn, beredtere Dichter und leidenschaftlichere Schwärmer. Aber was mir niemand nehmen kann: die eigenen Erfahrungen – beglückende wie ernüchternde. Mit anderen Worten: genug Stoff für einen Essay, der irgendwo zwischen Feldforschung und Satire liegt.
Eine Szene am Krankenbett
Um gleich in Stimmung zu kommen, eine kleine Geschichte, die ich irgendwo aufgelesen habe:
Ein Mann liegt seit Monaten im Koma. Seine Frau sitzt Tag und Nacht treu an seinem Bett. Eines Tages schlägt er die Augen auf, winkt sie zu sich und flüstert:
„Weißt du, in all den schlimmen Zeiten warst du immer bei mir. Als ich meinen Job verlor – du warst da. Als das Geschäft bankrott ging – du warst da. Als wir das Haus verloren – du warst da. Als meine Gesundheit abwärtsging – du warst da. – Weißt du was?“
Die Frau, überwältigt, Tränen in den Augen: „Was denn, Liebling?“
Der Mann: „Ich glaube, du bringst mir nur Unglück.“
Nun, romantisch ist anders. Aber wenn man es genau betrachtet: Er hielt das Unglück mit ihr aus, sie ihn. Auch das kann man – bei genügend schwarzem Humor – trotzdem Liebe nennen: Schicksalsgemeinschaft in der Deluxe-Version.
Was ist Liebe eigentlich?
Fragt man nach, bekommt man zuverlässig poetische Antworten: Schmetterlinge im Bauch, rosarote Brillen, Herzklopfen, Glücksgefühle, die Salti schlagen. Alles wunderbar – aber ist das Liebe? Oder bloß die hormonelle Vorstufe, auch bekannt als Verliebtheit?
Ich wage die steile These: Wer Schmetterlinge im Bauch spürt, sollte auch an das flaue Gefühl im Magen denken, wenn uns etwas ängstigt. Biochemisch ist das nämlich dasselbe. Amor ist vielleicht nichts anderes als eine Magenverstimmung im Festkleid. – Und doch: Manche haben es besser gesagt als ich. Hören wir ihnen zu:
- Gandhi: „Liebe ist die subtilste Art der Macht.“ – Also doch, ein Machtspiel.
- Konfuzius: „Liebe ist das Gewürz des Lebens. Sie kann es uns versüßen oder versalzen.“ – Wer je in eine versalzene Beziehung gebissen hat, weiß, was er meint.
- Henry Miller: „Liebe ist nichts anderes als ein Boogie-Woogie der Hormone.“ – Was bei ihm vermutlich autobiografisch gemeint war.
- Mark Twain: „Liebe erscheint als etwas Schnelles, ist aber das langsamste aller Gewächse.“ – Das erklärt, warum mancher seinen Topfpflanzen mehr Pflege angedeihen lässt als seiner Ehe.
- Leslie Nielsen: „Liebe ist wie die Ozonschicht. Man vermisst sie erst, wenn sie nicht mehr da ist.“ – Nur dass die Ozonschicht inzwischen zurückkehrt, die Liebe nicht immer.
- Marie von Ebner-Eschenbach: „An Rheumatismus und wahre Liebe glaubt man erst, wenn man davon befallen ist.“ – Eine treffende Diagnose, die auch in jedes ärztliche Attest passen würde.
- Kurt Tucholsky schließlich: „Liebe ist Erfüllung, Last und Medizin.“ – Kurz gesagt: eine chronische Krankheit mit heilender Wirkung.
So viele Stimmen – und jede ein anderes Bild. Liebe als Machtinstrument, Würze, Hormontanz, Gartenarbeit, Naturkatastrophe und Heilmittel. Mit anderen Worten: kein Mensch weiß genau, was sie ist. Aber alle sind sich einig, dass sie unverzichtbar sei.
Von Göttern, Pfarrern und Poeten –
die wechselnden Gesichter der Liebe
Die Liebe ist ein wahres Chamäleon: Sie wechselt ihre Gestalt, je nachdem, welche Epoche gerade das Sagen hat. Mal ist sie eine göttliche Macht, mal eine Sünde, mal ein Geschäft, mal eine literarische Explosion. Und immer nehmen die Menschen sie furchtbar ernst – bis jemand sie in Satire verpackt.
Antike
Für die Griechen war Liebe mehr als ein Bauchgefühl – sie war eine kosmische Kraft. Eros hielt die Welt zusammen, eine Art Ur-Kitt des Universums. Platon sah in ihr den Weg zur Erkenntnis, Aristoteles gleich den Schlüssel zum guten Leben.
Und auch wenn es dabei durchaus um Leidenschaft ging, war sie für die Philosophen vor allem eines: vergeistigt. Aus dieser Denkschule stammt unsere bis heute gern zitierte „platonische Liebe“. Sie funktioniert hervorragend als Ausrede, wenn einer der beiden keine Lust auf das „Plus“ in einer Beziehung, also auf Sex, hat.
Christentum
Dann kam das Christentum – und mit ihm die erste große Eiszeit für Eros. Leidenschaft galt fortan als verdächtig, Genuss als Sünde. Stattdessen predigte man Nächstenliebe: edel, abstrakt, aber nicht unbedingt abendfüllend für frisch Verliebte.
Heiraten aus Liebe? Undenkbar. Ehen waren Allianzen, Verträge zwischen Familien, ungefähr so romantisch wie ein Handelsabkommen. Dass die Beteiligten einander mochten, war zweitrangig, wenn nicht völlig egal. – Fortplanzung? „Ja“, Lustempfinden? „Eine Sünde!“
Renaissance
Mit der Renaissance tauchte die Lust wieder auf. Künstler malten Liebespaare, Dichter sangen von Sehnsucht, und Romeo und Julia versuchten, dieses neue Ideal zu leben – mit bekanntem Ausgang. Man könnte sagen: Die Liebe kehrte zurück, aber sie verkannte die Immobilieninteressen der Eltern.
Aufklärung
Die Aufklärung brachte Licht – und etwas Vernunft ins Liebesleben. Bürger durften zunehmend selbst entscheiden, wen sie heiraten. Und sie begannen, das Wort „Gefühl“ ernst zu nehmen. Aber auch hier galt: Vernunft war gut, Gefühle besser, doch beides zusammen blieb eine sich widersprechende Kombination.
Romantik
Und dann kam die große Gefühlsflut: die Romantik. Dichter und Maler erklärten die Liebe zur höchsten aller Mächte. Nun hieß es: Leidenschaft, Seelenverwandtschaft, „für immer und ewig“. Endlich durften auch Frauen offiziell Gefühle haben – eine kleine Revolution mit großen Folgen. – Man erfand den Begriff der „romantischen Liebe“: Sie sollte nicht nur zum Leben passen, sondern es überhaupt erst lebenswert machen. Wer damals nicht seufzend am Fenster stand, galt als emotional unterentwickelt.
Die Literatur überschwemmte die Gesellschaft mit Romanen, Opern, Gedichten. Alles kreiste um die eine große Frage: Liebst du mich wirklich? – eine Frage, die seither in Millionen Schlafzimmern wiederholt wird, mit sehr unterschiedlicher Resonanz.
Hier zeigt sich: Die Liebe war nie nur Privatsache. Sie war Weltanschauung, Geschäftsmodell, Kulturthema – und der Stoff, aus dem die schönsten Tragödien und Komödien entstehen.
Von der Traumfabrik zum Alltag – die moderne Liebe
Im 20. Jahrhundert eroberte die Liebe endgültig die große Bühne. Oper und Operette hatten sie längst gefeiert, doch nun kamen die Traumfabriken: Berlin in den 20ern, Hollywood in den 30ern. Auf der Leinwand küssten sich Paare vor Sonnenuntergängen, überwanden Intrigen, Schwiegermütter und Missverständnisse – und sobald sie sich endlich gefunden hatten, blendete der Film ab.
Das war praktisch, denn niemand musste sehen, wie die Heldin fünf Jahre später beim Abendessen seufzte: „Schatz, hast du schon die Mülltonne rausgestellt?“ Erich Kästner soll gefragt haben: „Warum wird nach dem Happy End im Film gewöhnlich abgeblend’t?“ – Die Antwort liegt auf der Hand: Weil das wahre Drama danach beginnt.
Heute hat die Liebe viele Bühnen – nicht nur Kino, sondern auch Bücherregale, Lieder, Hochzeitsmagazine und all die Bilder, die täglich durch unsere Wohnzimmer flimmern. Wir sprechen von „großer Liebe“, als ließe sie sich bei Bedarf bestellen wie eine Pizza Margherita. Aber in Wahrheit zeigt sich ihr Charakter nicht in Rosensträußen und Kerzenschein, sondern in jenen unscheinbaren Momenten, in denen die Romantik auf die Realität trifft.
Und diese Realität kann sehr konkret sein: ein Handtuch, das nie am Haken hängt, ein Sockenpaar, das sich in jeder Ecke des Wohnzimmers vervielfältigt wie durch Zauberei, oder eine Zahnpastatube, die an den falschen Enden gedrückt wird. Es sind die kleinen Alltagsgeister, die die große Liebe auf die Probe stellen.
Doch genau darin liegt auch ihre Wahrheit. Wer den anderen liebt, liebt nicht nur sein Lächeln, seine zarten Worte und seine strahlenden Augen, sondern eben auch seine Macken, die ihn menschlich machen. Vielleicht ist das die reifste Form der Romantik: Den Alltag mit seinen Reibungen anzunehmen und trotzdem zu sagen – oder wenigstens zu denken – „Gut, dass du da bist.“
Die Stolperfallen der Zweisamkeit
Wer die Liebe beschwört, stellt sie sich meist wie ein schwebendes Wolkenbett vor. Aber die Wirklichkeit ist eher ein Hindernisparcours mit Herzchen-Dekor. Es sind nicht die großen Katastrophen, die die Liebe gefährden – es sind die kleinen Fallen, die sie täglich auf die Probe stellen.
Die bedingte Liebe
Da ist zum Beispiel die bedingte Liebe. Sie klingt harmlos, ist aber im Grunde ein Erpressungsmodell: „Wenn du so bist, wie ich dich haben will, dann liebe ich dich.“ Der Satz mag selten ausgesprochen werden, aber er liegt oft unterschwellig in der Luft. Wer ihn lebt, verteilt Zuneigung wie Bonuspunkte. Braver Partner? Ein Lächeln. Unbequemer Partner? Liebesentzug. Liebe wird so zur Währung – und jede Inflation endet bekanntlich im Chaos. Paradox: Es gibt Menschen, die lassen nichts unversucht, ihren Partner nach ihren Vorstellungen zu ändern, nur, um sich hinterher zu beschweren, dass er so gar nicht mehr der ist, den sie einst kennen und lieben gelernt hatten.
Klammern in der Liebe
Dann das Klammern. Manche Paare verschmelzen so eng, dass man sie nur noch im Doppelpack antrifft. Anfangs wirkt das rührend, später wie ein Dauerabo. Wer den anderen nie loslässt, verliert ihn irgendwann. Schon meine Oma wusste: „Was man loslässt, kehrt gerne zurück, was man festhält, wird man verlieren.“ Es sei denn, es handelt sich um einen Kanarienvogel – aber das ist eine andere Geschichte.
Eifersucht
Und natürlich die Eifersucht. „Eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft“, heißt es. Wer jemals das Handy seines Partners kontrollierte, weiß, wie schnell aus Liebe ein Verhör wird. Tragisch ist, dass manche Menschen Eifersucht für einen Liebesbeweis halten: „Er ist so eifersüchtig, also liebt er mich.“ Das ist ungefähr so logisch, wie zu sagen: „Er fesselt mich ans Bett, also sorgt er sich um meine Sicherheit.“ Ein Hauch von Eifersucht mag prickeln – zu viel davon brennt alles nieder.
Besitzanspruch
Schließlich der Besitzanspruch: „Du gehörst mir.“ Klingt nach Leidenschaft, ist aber der schnellste Weg ins Gefängnis – mit unsichtbaren Gitterstäben. Liebe, die besitzen will, vertreibt genau das, was sie festhalten möchte. Oder, wie ein kluger Satz es ausdrückt: „Man kann niemanden wirklich haben, den man nicht bereit ist, auch gehen zu lassen.“
So stehen sie also da, die Gefahren: Bedingungen, Klammern, Eifersucht, Besitz. Kleine Alltagsviren, die sich unbemerkt einschleichen. Aber wer sie erkennt, hat schon die halbe Miete. Und die andere Hälfte? Nun, die heißt Humor.
Von der hohen Schule der Liebe
Man könnte meinen, nach so vielen Fallstricken bliebe nur Resignation. Doch die Liebe wäre nicht die Liebe, wenn sie nicht auch eine lichte Seite hätte – jene, von der Dichter seit Jahrhunderten schwärmen und die wir alle, mit mehr oder weniger Erfolg, suchen.
Die Kunst der Bedingungslosigkeit
Wahre Liebe, so heißt es, sei bedingungslos. Keine Forderung, kein „Wenn-du-mich-liebst-dann…“, sondern schlicht: „Ich liebe dich.“ Punkt. Ein einfacher Satz – und doch schwerer als ein Zentner Kartoffeln. Denn er verlangt, den anderen in seiner ganzen Eigenart anzunehmen: den Sockenstreuer, den Langschläfer, die Rosenkohl-Verächterin, den Pilcher-Film-Fan. Kurz: den Menschen, wie er ist, nicht wie man ihn gerne hätte.
Jemand hat es einmal so zusammengefasst: „Alles beginnt bei dir selbst.“ Wer sich selbst nicht lieben kann, wird auch Mühe haben, andere wirklich zu lieben. Vielleicht erklärt das, warum so viele Ehen schon beim gemeinsamen Möbelaufbau an ihre Grenzen geraten: Nicht die Schrauben sind schuld, sondern die mangelnde Selbstakzeptanz.
Loslassen – die Paradoxie der Liebe
Ein kluger Satz lautet: „Du kannst nur wirklich haben, wen du auch bereit bist, nicht zu haben.“ Das klingt wie ein Rätsel aus einem Zen-Kloster, ist aber erstaunlich wahr. Denn wer den anderen zu sehr festhält, verliert ihn. Liebe ist wie ein Schmetterling: Fängt man ihn grob, zerdrückt man seine Flügel; öffnet man die Hand, bleibt er vielleicht von selbst.
Gibrans Säulen
Der libanesische Dichter Khalil Gibran malte ein Bild, das mir seit Jahren gefällt: Zwei Liebende seien wie Tempelsäulen. Jede muss für sich stehen können, und doch tragen sie gemeinsam das Dach der Partnerschaft. Stehen sie zu nah beisammen, kippt das Ganze und der Bau fällt in sich zusammen.
Was das im Alltag heißt? Liebe ist nicht, den Partner auf Dauer auf dem Schoß zu parken. Dafür gibt es Sessel. Liebe ist, nebeneinander zu stehen, jeder auf eigenen Beinen – und doch gemeinsam das Dach der Beziehung tragen.
Liebe als Wachstum
Ein buddhistischer Freund erklärte mir einmal: „Stell dir vor, jeder Mensch ist ein Buddha in spe. Seine Fehler sind nur Wolken, die kurz die Sonne verdecken.“
Das Bild hat Charme. Denn es macht aus den Macken des anderen – seiner Ungeduld, seiner Unordnung, seiner Vorliebe für Schlager – keine Katastrophen, sondern Trainingsprogramme für unsere Geduld. Wer das versteht, erlebt den Partner nicht mehr nur als Störenfried, sondern als persönlichen Lehrmeister. Manche sehen darin ein Geschenk, andere reichen die Scheidung ein.
Liebe im Alltag – kein Hochamt, sondern Handarbeit
Nach all den Zitaten, Idealen und schönen Bildern könnte man meinen, die Liebe sei ein Mysterium, das man ehrfürchtig in einer Glasvitrine betrachten sollte. In Wahrheit ist sie viel bodenständiger: Sie muss nur getan werden.
Liebe lebt von kleinen Gesten – von einem Lächeln, einem Wort, einem Blick. Von einer Tasse Kaffee, die man hinstellt, ohne gefragt zu werden. Vom Zuhören, auch wenn die Geschichte schon zum dritten Mal erzählt wird. Sie zeigt sich nicht im Donnerhall des großen Gefühls, sondern im leisen „Ich bin für dich da“.
Ein amerikanischer Autor, Thaddeus Golas, formulierte es so: „Lieben Sie so viel Sie können, egal wo im Leben Sie gerade stehen. Denn die Liebe ist das einzige, was wirklich sicher ist.“ – Recht hat er – und die richtige Zeit dafür ist nicht morgen, sondern jetzt.
Humor – die vierte Säule
Neben Vertrauen, Geduld und Nähe gibt es noch eine unterschätzte Zutat: Humor. Was wäre eine Ehe ohne gemeinsames Lachen? Reiner Verwaltungsakt. Wer über die Macken des anderen lachen kann, statt sie mit dem Zollstock zu messen, spart sich viele Diskussionen. Die Zahnpastatube wird so nicht zur Scheidungsursache, sondern zur Slapstick-Nummer. Und das Schnarchen in der Nacht? Mit etwas Fantasie klingt es wie Jazz – manchmal Free Jazz, zugegeben, aber immerhin.
Humor ist die Versicherung gegen den tödlichen Ernst des Alltags. Vielleicht nicht die romantischste Form von Liebe, aber die zuverlässigste.
Die Liebe ist ein seltsames Spiel
Also, was bleibt? Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Mal Glück, mal Last, mal Schmetterlinge, mal Bauchgrimmen. Mal Illusion, mal harte Realität. Sie ist Arbeit und Hingabe, Akzeptanz und Humor. Vor allem aber ist sie ein Wagnis, das wir trotz aller Risiken immer wieder eingehen. Denn ohne sie wäre das Leben eine nüchterne Buchhaltung; mit Liebe wird selbst der grauste Montag zu einem Abenteuer.
Oder, um meine Großmutter nochmal zu zitieren: „Lieben musst du wie Kartoffeln kochen – jeden Tag frisch, sonst wird’s ungenießbar.“
Epilog
Ich hatte recht: Das Thema war tatsächlich eine Herausforderung. Aber vielleicht liegt genau darin ihr Geheimnis. Liebe ist nie abgeschlossen, nie „erledigt“. Sie begegnet uns täglich neu – im Streit um Kleinigkeiten, im gemeinsamen Lachen, im stillen Blick.
Und wenn wir Glück haben, dann bleibt am Ende mehr als nur das kitschige Happy End. Dann bleibt die Gewissheit, dass es trotz aller Dramen und Komödien, trotz aller Macken und Missverständnisse, nichts Schöneres gibt, als dieses Spiel zu spielen.
Ein seltsames Spiel – ja. Aber eines, das wir immer wieder gerne spielen.