Ein Credo

Gedankensplitter:
Lesedauer ca. < 1 Minute

Autor: Kurt O Wörl am 24.05.2025

Ich glaube nicht an die Ideale jener,
die das Leben verordnen wollen,
sondern an Erfahrungen, die das Leben formen.

Ich glaube nicht an Moral,
die von außen diktiert,
sondern an Ethik, an ein inneres Wissen,
das aus Liebe, Leid und Erinnerung wächst.

Ich misstraue reinen Lehren,
und ziehe dem Postulat den Dialog vor,
dem Geplärre das Nachfragen,
der Gesinnung die Verantwortung
dem Übermaß das Maßhalten.

Ich erkenne im Menschen kein über allem stehendes Wesen,
aber ein fähiges –
fähig zu Mitgefühl,
fähig zur Vernunft,
fähig zu Achtsamkeit für andere und auf sich selbst.

Ich halte mich an einfache Regeln:
„Füge keinem zu, was Du selbst nicht erleiden magst.“
Solche tragen weiter als abstrakte Ideen.

Ich strebe nicht nach dem Größten,
sondern nach Ausgewogenheit, nach der Mitte,
nicht nach Rechthaben um jeden Preis, sondern nach Verstehen,
nicht nach Trennung, sondern nach Verbindung.

Wenn es so etwas wie Toleranz gibt,
dann nur dort, wo niemand sie einfordert,
aber jemand sie gewährt – aus Einsicht, aus Mitgefühl,
aus stiller Verbundenheit mit dem Leben.


Dies alles meinte wohl Albert Schweitzer
als er nach langem Suchen fand, was ihn antrieb:
„Die Ehrfurcht vor dem Leben“

Diesen Beitrag teilen:

Die Kommentare sind geschlossen.