Der Krawall-Contest ESC 2024 endet erwartungsgemäß:

ESC 2024: Die Dekadenz gewinnt – wie immer

Symbolfoto, mit KI erstellt

Autor: Kurt O. Wörl

Meine alljährlichen “Two Cents” zum ESC

Zugegeben, es braucht vielleicht einen leichten Hang zum Selbstquälerischen, sich alljährlich die Krawallinszenierung “European Song Contest” (ESC) anzutun, nur um sich danach auch informiert darüber ordentlich echauffieren zu können. Um mir die Qual zu erleichtern, zeichnete ich die beiden Halbfinale und das Finale jeweils erst auf, um dann, nach Reinhören bis zur Schmerzgrenze, schnell über die schlimmsten Radau-Kompositionen hinweg spulen zu können.

Die Begriffe “Lieder”, “Songs” und erstrecht “Musik” verbieten sich schon seit einigen Jahren generell bei dieser flimmernden Multimedia-Show, die in ihrer Grellheit womöglich bei einigen Zuschauern auch Epilepsieanfälle auslösen mochte. Dass der Teilnehmer aus den Niederlanden kurzfristig vom Finale ausgeschlossen wurde, weil er sich offenbar ungebührlich ggü. einer Kamerafrau benommen hat, inkl. folgenden polizeilichen Ermittlungen, ist da nur eine Randnotiz, die aber ein Spot-Licht auf das generelle Niveau dieser Veranstaltung wirft.

Jedenfalls, wenn ich das Konzept dieser Krawallveranstaltung recht verstanden habe, dann haben Teilnehmer, die folgende Empfehlungen berücksichtigen, die besten Chancen vordere Plätze zu ergattern:

  • Gehöre der LGTB-Dingsbums und Queer-Community an. Als normale (woke=”sexuell normative”), biologische Frau, die sich, der Evolution folgend, für biologische Männer interessiert – und umgekehrt – sinken deine Chancen massiv, auch wenn die sexuelle Ausrichtung eines Künstlers eigentlich in der Kunst keine Bedeutung haben sollte.
  • Ein Hang zum Schrillen, zum Hedonismus, Vulgarität oder gar zum Obszönen ist überaus hilfreich.
  • Selbst Proleten, mit fäkalem Wortschatz, haben große Chancen, wie man am diesjährigen deutschen Teilnehmer gut erkennen kann.
  • Wähle für deine Krawallkulisse einen hart geschlagenen 4/4-Takt nach Art militärischer Marschmusik.
  • Immer gerne auf vorderen Plätzen: die Machart osteuropäischen Nutten-Pops.
  • Leise Lieder und Chansons, handgemacht, gar unplugged vorgetragen, sind nahezu chancenlos. Es hat ja schließlich einen Grund, warum man den Grand Prix de la Chanson zum “Eurovison Song Contest” verhunzt hat. 
  • Vermeide “veraltete” Kunstvorstellungen, wonach Musik ihren Zauber durch Harmonie, Wohlklang, kurz Schönheit, feine Nuancen und nach mathematischen Gesetzen entfaltet. Musik- und Gesangsausbildung, Noten lesen oder gar schreiben zu können behindern nur den Blitzstart zum internationalen Krawallstar.
  • Ausgebildete Musiker sind für den Klangkörper nach ESC-Art obsolet. Digitalen Soundmaschinen kann man heute auch ohne langwierige Ausbildung Geräusche entlocken.
  • Und wenn Deine Radaukomposition dich selbst nicht wirklich überzeugt, bleibe ruhig, die digitale Bühnentechnik flasht die Mängel deiner “Kunst” weitgehend weg.

So war es auch heuer wieder und der zur Schau gestellte Grad an Dekadenz* war erkennbar das tragende Leitmotiv für die Abstimmung – wohlgemerkt was das Voting der sog. “Fach-Jurys” betrifft. Nur so konnte der Schweizer Teilnehmer “Nemo” gewinnen, der glaubt, seine selbstgewählte Persönlichkeit als “nichtbinäre Person” hätte eine Bedeutung in der Kunst. Nur das Pushen des Beitrags durch die Jurys konnte zu diesem Ergebnis führen.

Das Publikum indessen zeigte den besseren Geschmack. Ohne das Jury-Voting hätte “Nemo” das Rennen nicht gemacht. Während die Jury die kroatischen Teilnehmer nur auf Platz 3 wählte, erhielten sie von den Zuschauern die Höchstpunktzahl, wären aus Zuschauersicht die eigentlichen Sieger. Nicht anders ging es der Teilnehmerin aus Israel, Eden Golan, die den einzigen Beitrag “performte”, den ich gerade noch mit “Musik” in Verbindung bringen mag. Die Jurys sahen sie aber nur auf Platz 12. Die Zuschauer hingegen wählten sie nur ganz knapp hinter Kroatien auf Platz 2. Und da sich im Musikgeschäft bekanntlich alles um Verkaufszahlen, die Anzahl von Downloads und Streams kurz: um die Zustimmung der Konsumenten für die Erfolgsmessung dreht, ist selbstverständlich das Zuschauer-Voting das eigentlich maßgebliche – eigentlich – nur halt nicht beim ESC.

Hier zum Vergleich die Ergebnisse des Jury- und Zuschauer-Votings:

Ergebnis der Jurys Televoting der Zuschauer
  1. Schweiz (365 Punkte)
  2. Frankreich (218 Punkte)
  3. Kroatien (210 Punkte)
  4. Italien (164 Punkte)
  5. Ukraine (146 Punkte)
  6. Irland (142 Punkte)
  7. Portugal (139 Punkte)
  8. Schweden (125 Punkte)
  9. Armenien (101 Punkte)
  10. Deutschland (99 Punkte)
  11. Luxemburg (83 Punkte)
  12. Israel (52 Punkte)
  13. Vereinigtes Königreich (46 Punkte)
  14. Griechenland (41 Punkte)
  15. Lettland (36 Punkte)
  16. Zypern (34 Punkte)
  17. Litauen (32 Punkte)
  18. Serbien (22 Punkte)
  19. Spanien (19 Punkte)
  20. Österreich (19 Punkte)
  21. Georgien (15 Punkte)
  22. Slowenien (15 Punkte)
  23. Norwegen (12 Punkte)
  24. Finnland (7 Punkte)
  25. Estland (4 Punkte)
  1. Kroatien (337 Punkte)
  2. Israel (323 Punkte)
  3. Ukraine (307 Punkte)
  4. Frankreich (227 Punkte)
  5. Schweiz (226 Punkte)
  6. Irland (136 Punkte)
  7. Italien (104 Punkte)
  8. Griechenland (85 Punkte)
  9. Armenien (82 Punkte)
  10. Litauen (58 Punkte)
  11. Schweden (49 Punkte)
  12. Zypern (44 Punkte)
  13. Estland (33 Punkte)
  14. Serbien (32 Punkte)
  15. Finnland (31 Punkte)
  16. Lettland (28 Punkte)
  17. Luxemburg (20 Punkte)
  18. Georgien (19 Punkte)
  19. Deutschland (18 Punkte)
  20. Portugal (13 Punkte)
  21. Slowenien (12 Punkte)
  22. Spanien (11 Punkte)
  23. Österreich (5 Punkte)
  24. Norwegen (4 Punkte)
  25. Großbritannien (0 Punkte)

Epilog

Die Abermillionen an Euros, die für diese dekadente Krawallshow ausgegeben werden (vorwiegend von Deutschland finanziert, was viele nicht wissen, deshalb ist unser Land auch immer automatisch im Finale), wären für den Kampf der Ukraine gegen den Kriegsverbrecher Putin und die Wiederausrüstung der Bundeswehr jedenfalls sinnvoller angelegt. Sei’s drum!

Apropos dekadent: warum die westliche Welt – außerhalb ihrer selbst – als überaus dekadent, bar jeder Sittlichkeit wahrgenommen wird: Der ESC 2024 bot wieder eine gute, zusammenfassende Erklärung.

*Worterklärung “dekadent” = ausschweifend, degeneriert, heruntergekommen, überfeinert, übersättigt, verdorben, verfallen, verkommen, zügellos


Lesen Sie auch:

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

Sozialismus aus Sicht der KI

Erfolgreicher Misserfolg

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Der Zeitraum für die reCAPTCHA-Überprüfung ist abgelaufen. Bitte laden Sie die Seite neu.