Stand: 09.01.2022
Seit aus der Webpräsenz “KOW-Reflexionen” das Magazin “NEURONENSTURM” wurde, gingen viele Fragen zu Zweck, Ziel und Anliegen, aber auch zu den veröffentlichten Beiträgen in der Redaktion ein, welche hier fortlaufend vom Betreiber in Interviewform beantwortet werden sollen. Der Beitrag wird auch künftig fortgeschrieben und wird mit dem jeweiligen Datum das aktuellen Standes versehen.
Warum NEURONENSTURM?
Die Webpräsenz gibt es schon über 10 Jahre und trug bis April 2018 den Titel “KOW-Reflexionen”. Ich hatte darin meine Gedanken zu Themen der Zeit niedergeschrieben, gewissermaßen als eine Art öffentlich zugängliches Tagebuch. Ob ich damit überhaupt nennenswerte Leser erreichte, war mir damals nicht wichtig. Das habe ich eher für mich selbst unternommen, freute mich aber stets über Rückmeldungen.
Was war der Anlass?
Als nach wie vor in der Wolle gestrickter Sozialliberaler trat ich 2008, nach fast 34 Mitgliedsjahren, aus der FDP aus. Anlass war die Zustimmung der Liberalen zum EU-Vertrag zu Lissabon, den ich damals bereits für bedenklich und falsch hielt und der sich heute zunehmend als die eigentliche Ursache für die Erosion der EU herausstellt. Wenn man keiner politischen Partei mehr angehört – und auch nie wieder angehören möchte – benötigt man andere Mittel, sich und seine Auffassung zu äußern. Der Graswurzel-Journalismus per Online-Präsenz schien mir geeignet.
Deswegen haben Sie die FDP verlassen? Keine Partei kann jedem einzelnen Mitglied zu 100% gerecht werden. Kompromisse sind doch ein Merkmal der Demokratie: mal gewinnt man, mal unterliegt man. War die Zustimmung der Liberalen zum EU-Vertrag wirklich der einzige Grund?
Das ist schon richtig. Ich bin selbst jemand, der im Widerstreit der Meinungen Konsens dem Dissens allemal vorzieht. Kompromissbereitschaft ist eine Tugend aller Demokraten. Die Zustimmung der Liberalen zum EU-Vertrag war auch nicht der einzige Grund. Sie war aber der konkrete Anlass, der berühmte Tropfen, der das Fass schließlich überlaufen ließ. Die Gründe hingegen sammelten sich in diesem Fass im Laufe meiner Parteimitgliedschaft in immer rascherer Folge bis zum Überlauf an.
Können Sie einige benennen?
Kann ich! Allerdings muss ich vorher ein bisschen ausholen: Ich trat 1974, damals 19jährig, in die FDP ein. Es war gerade Wahlkampf für die Landtagswahlen in Bayern und Alfons Goppel war bayerischer Ministerpräsident. Bis dahin politisch noch auf der Suche, hatte ich mich allerdings schon etwas mit liberalen Weltsichten auseinandergesetzt, sie faszinierten mich und zogen mich an. Das Auftreten der anderen Parteien stieß mich eigentlich immer eher ab.
Meine Entscheidung, der FDP als Mitglied beizutreten, fiel schließlich nach einer Begegnung mit Hildegard Hamm-Brücher, in deren Stimmkreis mein damaliger Wohnort Wendelstein lag. Ich lernte sie im Straßenwahlkampf, an einem Infostand der FDP, persönlich kennen. Ihren Werdegang kannte ich schon ein bisschen, vor allem ihre geistige Nähe zur “Weißen Rose“. Die Grande Dame der Liberalen, der ich am Infostand damals sehr provokative Fragen stellte, hat mich mächtig mit ihren tiefgehenden und geduldigen Antworten beeindruckt. Vor allem, weil sie recht offen darüber sprach, warum sie selbst nur in einer liberalen Partei zu Hause sein könne. So frech wie ich meine Fragen stellte hätte ich auch akzeptieren müssen, wenn sie mich einfach vom Infostand davongejagt hätte. Stattdessen schenkte sie mir ein Büchlein von Karl-Hermann Flach mit dem Titel “Noch eine Chance für die Liberalen?” – Ich bot mich daraufhin spontan an, ihre Wahlprospekte mit zu verteilen.
Und sie überreichte mir bei der Gelegenheit auch ein Exemplar des damals ab 1971 geltenden Wahlprogramms der FDP, die “Freiburger Thesen“. Dieses fand ich auf Anhieb überaus ansprechend, besonders die vier zentralen Thesen darin:
- „Liberalismus nimmt Partei für Menschenwürde durch Selbstbestimmung“
- „Liberalismus nimmt Partei für Fortschritt durch Vernunft“
- „Liberalismus fordert Demokratisierung der Gesellschaft“
- „Liberalismus fordert Reform des Kapitalismus“
Zudem, die Liberalen hatten als erste Partei überhaupt auch den Umweltschutz thematisiert und sie waren exakt auf der Linie der erhard’schen Sozialen Marktwirtschaft, wollten den Kapitalismus in sozialen Schranken bändigen. Das war mein Ding!
Dann allerdings, anfangs der 1980er Jahre, als die FDP die sozialliberale Koalition aufkündigte und sich einem Misstrauensvotum gegen Kanzler Helmut Schmidt anschloss, sich in der Folge vor allem aus den enttäuschten Linksliberalen die “Grünen” gründeten (sie übernahmen auch die Jugendorganisation der FDP, die Jungdemokraten und einen Großteil der “Freiburger Thesen”, inklusive Tipp- und Interpunktionsfehler) und als der damalige Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff dann auch noch wegen Steuerhinterziehung zurücktreten musste (und verurteilt wurde), stellten sich erste Zweifel bei mir ein, ob ich noch der richtigen Partei angehöre. – “Es gibt ja nur eine liberale Partei, du musst bleiben!” tröstete ich mich immer wieder und blieb.
Mit Hans-Dietrich Genscher trat 1992 dann der letzte aufrechte, durch den Terror der Nazis und ihrem wahnsinnigen Weltkrieg mit einer festen demokratischen und verantwortungsbewussten Haltung ausgestatteten, großen Liberalen von der politischen Bühne ab. Von da an ging es mit der FDP als liberale Komponente bergab. Sie verkam mit kindischen Wahlkampagnen wie der “Strategie 18%“ oder der “Partei der Besserverdiener” zunehmend zu einer Klamauk- und Klientelpartei und man musste sich an den Infoständen dafür oft schämen. Die FDP verließ ihren sozialliberalen und schlug einen gnadenlos “neoliberalen” Kurs ein. Widerwärtig fand ich auch Jürgen Möllemanns anti-israelische und pro-palästinensische Agitation. Deswegen verließ auch Hildegard Hamm-Brücher 2002 die FDP. Das setzte sich auch unter Guido Westerwelle fort. Wieder war ich im Zweifel, blickte auf meine Mitgliedskarte und las meine Mitgliedsnummer: 1111111. “Wer hat schon so eine Schnapszahl als Mitgliedsnummer, das hat etwas zu bedeuten” dachte ich – und blieb dabei.
Jedenfalls stand dann 2008 die Ratifizierung des Lissaboner EU-Reformvertrags an. Ein Machwerk, das in ähnlicher Form vorher bereits als vorgesehene Verfassung für Europa an diversen Referenda in mehreren EU-Mitgliedsstaaten scheiterte, nur noch komplizierter als der Verfassungsentwurf. Der neue Vertrag, mit dem aus der Europäischen Gemeinschaft (EG) die Europäische Union (EU) wurde, manifestierte einen europaweiten, “neoliberalen” Kurs brutalsten Ausmaßes. In ihm wurde auch eine Militarisierung Europas manifestiert und er beinhaltet sogar die Möglichkeit, dass Mitgliedsstaaten die Todesstrafe beibehalten oder gar wiedereinführen können und dass bei Aufruhr zur Niederschlagung auf Menschenmengen geschossen werden kann. Das Fass lief für mich über! Ich konnte und wollte nicht mehr in dieser Partei bleiben, nachdem auch die Liberalen dem Vertrag zustimmten und dies, obwohl den Abgeordneten das gesamte Vertragswerk bei der Abstimmung überhaupt nicht vorlag. Die Abgeordneten verhielten sich wie Stimmvieh und hoben die Hand entsprechend der Empfehlung ihrer Fraktionsführungen – auch die FDP-Abgeordnete taten dies. Der Bundestag ratifizierte diesen Vertrag, ohne ihn im Wortlaut zu kennen.
Der Vertrag trat 2009 in Kraft, inmitten der weltweiten Finanzkrise. Doch der neue Vertrag untersagte den Mitgliedsstaaten, in den freien Handels- und vor allem Finanzverkehr einzugreifen. Wer sich wundert, warum die Banken nach dem Crash ihrer Casinospiele nicht wieder deutlicher reguliert wurden, findet hier die Erklärung.
Der Header von NEURONENSTURM bezeichnet die Präsenz als “Magazin für die bürgerliche Mitte – frei- liberal -sozial – unabhängig – säkular – ideologieabweisend”. Was ist damit gemeint?
Genau das was da steht ist gemeint. Um es näher zu erläutern:
Zum “Magazin für die bürgerliche Mitte”: Das Gros der deutschen Medien, auch der öffentlich-rechtlichen, haben – mit wenigen Ausnahmen – mehrheitlich die bürgerliche Mitte nicht mehr im Blickfeld, obwohl diese in der Gauß’schen Verteilungskurve die überwältigende Mehrheit in der Bevölkerung bildet. Es wird vorwiegend aus einer Perspektive “links” von der Mitte und zunehmend tendenziös berichtet. Das räumen die befragten Journalisten sogar selbst ein, wie eine dänische Studie belegt. Es gibt demnach in den Redaktionen dreimal so viele Linke, Grüne und Feministen wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Es folgen Journalisten mit sozialiberaler und kommunistischer Grundhaltung. Sie alle nennen ihre Art zu berichten “Haltungsjournalismus”. – Besonders irritierend ist dieser Zustand mit Blick auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, von welchen man Ausgewogenheit erwarten können sollte.
Und das sind die Folgen: Nachrichten werden nicht mehr nüchtern vorgetragen, sondern von den Journalisten auch gleich bewertet und so dargestellt, wie sie der Medienkonsument nach ihren Vorstellungen gefälligst ebenfalls zu bewerten hat. Die Trennung zwischen nüchterner Nachrichtenmeldung und Kommentar, der nur eine einzelne Meinung wiedergibt, verwischt zunehmend.
- Beispiele: Erfolgreiche, reiche Unternehmer des Westens werden “Leistungsträger” genannt, solche in Russland abwertend “Oligarchen”, obwohl beide von derselben Habgier getrieben sind.
- Verbrecher und Terroristen, sofern sich ihre Verbrechen gegen ungeliebte Regime richten, nennt man euphemistisch “Aktivisten”.
- Während Gewalttaten – bis hin zum Mord – durch Migranten nur ganz geringe Sendezeit eingeräumt, generell den bedauernswerten Einzelfall zugesprochen erhalten, werden auch nichtige unschöne Ereignisse Anderer von der Mücke zum Elefanten aufgeblasen. Und die Opfer der Gewalttaten bekommen praktisch überhaupt keine Sendezeit, es sei denn, es handelt sich zufällig um Migranten. Jede, auch noch so berechtigte und rechtmäßige Abschiebung illegal Eingewanderter erfährt weitaus mehr mediale Aufmerksamkeit und Betroffenheit als die Opfer von Gewalttaten – so sie keinen Migrationshintergrund haben. Die Täter kennen wir bald beim Namen, die Opfer eher selten. Die Täter erhalten sogar eigene WikiPedia-Einträge, oft mit Lebenslauf. Aber die Opfer?
- Obwohl es reichlich Populisten “links” und “rechts” der bürgerlichen Mitte gibt, wird das Nomen fast ausschließlich nur noch abwertend gegen rechts-konservative Politiker gebraucht.
Insgesamt ist mir das zwar nicht wichtig, weil ich mich selbst gegen den Irrsinn, der sich jenseits der bürgerlichen Mitte abspielt, wende. Jedoch zeigt dies die einseitige Berichterstattung vieler Medien deutlich auf. Dass private Sendeanstalten, Print- und Online-Medien evtl. eine eigene Agenda fahren, ist dabei nicht einmal so sehr zu beanstanden, NEURONENSTURM hat auch eine. Die Qualität kommt dann in den Journalismus, wenn man auch mit einer Agenda auf Fairness setzen mag. Von den öffentlich-rechtlichen Medien allerdings erwarte ich größtmögliche Neutralität und Ausgewogenheit bei der Berichterstattung, dass sich Journalisten nicht mit der Sache gemein machen und dass Nachricht von Meinung deutlich erkennbar getrennt bleiben. Und das sehe ich seit einigen Jahren nicht mehr sichergestellt. – Im Bayerischen Fernsehen hat man einen guten Vergleich. Dort wird regelmäßig “Die Tagesschau vor 20 Jahren” ausgestrahlt. Man kann sich den Unterschied, wie sachlich und wertfrei damals Dagmar Berghoff und Co. Nachrichten vortrugen gut erschließen.
Jedenfalls finde ich die Aufmerksamkeit, welche die Medienlandschaft den Randgruppen und Minderheiten widmet, während die Sorgen und Nöte der großen bürgerlichen Mitte kaum mehr Thema sind, nicht angemessen. Ich sehe darin auch einen der Hauptgründe, warum über 70% der AfD-Wähler diese Partei nur aus Protest und nicht wegen ihrer Ziele wählen. Dem will ich mit meinen homöopathischen Mittel etwas entgegensetzen.
Zu “frei, liberal und sozial”: Nur weil ich nicht mehr der FDP angehöre heißt das ja nicht, dass ich meine sozialliberale Grundhaltung aufgegeben hätte. Wie man als Christ auch ohne Kirchenzugehörigkeit fromm sein kann, so kann man auch eine politische Grundhaltung außerhalb von Parteien pflegen. NEURONENSTURM steht fest in dieser Kontinuität.
Zu “unabhängig”: NEURONENSTURM ist ein privates Projekt. Weder muss NEURONENSTURM auf Sponsoren noch auf Werbekunden Rücksicht nehmen, weil es solche nicht gibt. Der Graswurzel-Journalismus des Magazins fühlt sich lediglich der bürgerlichen Mitte verpflichtet und das ist eine Selbstverpflichtung ohne äußere Einflüsse.
Zu “säkular”: NEURONENSTURM nimmt keine Rücksicht auf Konfessionen oder andere Wahnsysteme noch auf religiöse “Gefühle”. Die strikte Trennung von Staat und Kirche, der Säkularismus, ist eine Richtschnur des Magazins.
Zu “ideologieabweisend”: Ideologien sind Kopfgeburten, künstliche Idealvorstellungen, meist ohne Bezug zu den Realitäten im menschlichen Zusammenleben, egal, in welchem weltanschaulichen Spektrum sie sich selbst verorten. Und Ideologien sind nach meiner Wahrnehmung auch stets außerhalb des bürgerlichen Spektrums angesiedelt. Ideologien werden immer per Gesinnungsmoralismus und ohne Rücksicht auf die Folgen ihrer Durchsetzung verfolgt. Wenn sich “Linke” und “Rechte” gegenseitig angiften, tun sie dies immer aus Gesinnungsgründen, eine sachbezogene Auseinandersetzung mit Sachargumenten findet nie statt.
NEURONENSTURM steht hingegen fest auf dem Boden der Verantwortungsethik, wie sie Max Weber einst formuliert hatte: Das größtmöglichen Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen ist also eine weitere Richtschnur für das Magazin. NEURONENSTURM gibt Gesinnungen keine Chance. Und zwar aus Gesinnung, wenn man sich diesen Widerspruch erlauben darf.
Es fällt auf, dass NEURONENSTURM erkennbar selektiv vorgeht. So verlinkten Sie nur zu den Wahlprogrammen und Websites der Parteien CDU, CSU, FDP, Piratenpartei, ÖDP, Freie Wähler und SPD? Ist das so gewollt?
Gut beobachtet und ja, das ist so gewollt. NEURONENSTURM ist ein Magazin für die politische Mitte. Ferner ist NEURONENSTURM ideologieabweisend, Sie erinnern sich?
Die Grünen und die AfD gehören demnach nicht der bürgerlichen Mitte an? Die Grünen können doch inzwischen ganz gut mit den Schwarzen?
Und auch die Linken gehören nicht dazu. Sagen wir so: Ein Großteil der Wähler dieser Parteien mag sicherlich auch dem bürgerlichen, – bei den Grünen sogar dem gutbürgerlichen Spektrum, bevorzugt in gentrifizierten Wohnvierteln lebend – zuzurechnen sein, wahrscheinlich sogar die allermeisten. Aber die Wähler sind nicht die Parteien und auch nicht deren Protagonisten. Alle drei Parteien agieren zutiefst populistisch und forcieren den Gesinnungsmoralismus. Die AfD steht mit ihrer Affinität zu völkisch-rechten Kräften und mit ihrem “Flügel um Björn Höcke” zweifellos außerhalb des bürgerlichen Spektrums und die Grünen haben sich in ihrem überzogenen Minderheiten- und Genderismuswahn sowie in ihrer Neigung zu Vorschriften- und Verbotsorgien verfangen und das Gros der Bevölkerung aus dem Blick verloren. Grüne Politik nimmt aktuell massiv faschistoide Züge an, welche in Richtung einer angestrebten Ökodiktatur weisen.
Alle drei Parteien waren nicht am Aufbau dieser Republik und seinem Grundgesetz nach dem Kriege beteiligt, alle drei wollen unser Land in seinen Grundfesten in ein autokratisches Gesellschaftssystem umbauen. Nein, diese Parteien finden in NEURONENSTURM keine Plattform. Sehr wohl befasst sich das Magazin aber kritisch mit der Politik dieser Gruppierungen.
Aber wäre es nicht demokratischer, das ganze politische Spektrum abzubilden?
Ich denke nicht. Wäre es wirklich demokratischer, gesellschaftsfeindlichen Kräften immer mehr Spielwiesen zur Verfügung zu stellen? Linke, Grüne und AfD beherrschen doch längst den Medienmarkt im Übermaß (erinnern Sie sich an die o.e. dänische Studie hierzu?), mal mit Ausschreitungen bei Gipfeltreffen, mal gegen die Migrationspolitik der Bundeskanzlerin, mal als Möchtegern-Che-Guevaras im Hambacher Forst. Ich finde eher, sie sind alle – vor allem Grüne und AfD – medial völlig überrepräsentiert, während in den meisten Medien die bürgerliche Mitte und die Konservative kaum mehr vorkommen. Diese Omnipräsenz des Linksspektrums muss NEURONENSTURM nicht auch noch stärken.
Neben eigenen Beiträgen verlinkt NEURONENSTURM auch auf viele “Fundsachen” in anderen Medien, ist das kein Widerspruch zu Ihrer Medienkritik?
Keineswegs! In den wahrlich seltenen Fällen, in welchen sich Kolumnisten in anderen Medien wirklich vernünftig und verantwortungsbewusst äußern, wäre es dumm, diesen Beiträgen nicht zu einer breiteren Reichweite zu verhelfen. Was richtig ist, ist richtig; – und NEURONENSTURM muss ja nicht zu jedem Thema das Fahrrad selbst neu erfinden.
Sie haben also über deutsche Medien keine hohe Meinung?
Sie schwindet, – fast täglich. Ein Großteil der deutschen Medien erscheint mir gegenwärtig eher als Angela Merkels allzu willige Applaus-Kulisse, als ihre Hofberichterstatter, statt dass sie die Regierung, wie es die eigentliche Aufgabe der “Vierten Gewalt” wäre, kritisch begleiteten. Freilich, die Nachrichten verfolge ich schon. Ich lese auch regionale Zeitungen und eine überregionale Wochenzeitung, verfolge redaktionell begleitete Online-Zeitungen und zwinge mich auch zu Talkshows wie “Anne Will”, “Maischberger”, “Maybrit Illner” und “Markus Lanz”. Nicht immer mit Freude. Aber wie soll man auch anders die sog. “Mainstream-Medien” kritisch begleiten, wenn man sie nicht real beobachtet? – Natürlich mache ich das immer mit dem Wissen, dass die Wahrheit ein Biest ist und selten in voller Pracht in Deutschland mediale Verbreitung findet.
Sind Medien im Ausland denn besser?
Manche eindeutig, ja. Z.B. die Neue Züricher Zeitung, das Schweizer und dänische Fernsehen und die dänischen Blätter (aber auch die deutsche WELT als ziemlich einzige Ausnahme) sind für mich heut das, was das Westfernsehen einst für die DDR-Bürger war. Wenn ich einigermaßen objektive Berichterstattung wünsche, dann werde ich dort mit qualitativ hochwertigem Journalismus bedient und dafür bezahle ich selbstverständlich gerne auch Abobeiträge.
Nun kenne ich nicht alle Auslandsmedien! Und was heißt schon “besser”? Anders sind sie, würde ich sagen. In der Schweiz, in Österreich und vor allem aber in Dänemark wird allerdings doch noch etwas mehr wert auf politische Neutralität und journalistsches Ethos gelegt, vor allem in den öffentlich-rechtlichen Medien. Und dann ist der Blick auf Deutschland in den Auslandsmedien ja ein Blick von außen und damit nicht nur in Nuancen etwas objektiver. Vor allem fällt mir auf, dass die Medien in den genannten Ländern ihre Hauptaufgabe noch in der Berichterstattung, im Aufdecken von Hintergründen und nicht im Vorkauen gewünschter Interpretationen sehen. In Deutschland gewinnt man bisweilen den Eindruck, hiesige Medien verzichten zunehmend auf Neutralität (welche vor allem bei den öffentlich-rechtlichen ein Muss wäre) und beanspruchten für sich zusätzlich noch eine Art Deutungshoheit oder gar “Erziehungsauftrag”. Man versteht sich als eine Art “Meinungselite”, welche wenig vom aufgeklärten, selbst einordnenden Bürger hält. Wer gegen die Deutungsvorgabe aufmuckt wird medial gnadenlos fertig gemacht und hat schnell das Etikett “populistisch” am Revers heften. – Aber dieser Vorwurf ist entlarvend. Was bedeutet denn “Populismus”? Das bedeutet nichts anderes, als Politik fürs “populi”, also für das Volk zu machen, selbigem aufs Maul zu schauen und in seinem Sinne zu regieren. – Was genau wäre daran falsch?
Im Übrigen sind ALLE Parteien sowieso auf populistische Strategien angewiesen. Nicht einmal 2% der Bevölkerung sind in Parteien organisiert. Wahlkampf ist der Kampf um die Nichtorganisierten und Nichtentschlossenen. Die erreicht man am besten mit knackig populistischer Strategie – und deshalb tun das auch alle Parteien. Für die Medien ist selbiges aber eine Schande.
In Deutschland gibt es keinen guten Journalismus mehr?
Naja, wenn über 60% der deutschen Journalisten sich dem links-grün-feministischen Spektrum zuordnen und es gut finden, parteiisch zu berichten, dann kann man kaum mehr von Journalismus, sondern müsste von Propagandamedien sprechen. Eine interne Umfrage unter ARD-Volontären ergab sogar eine Linksneigung von über 90%.
Frage: Kann man sich in Deutschland überhaupt noch investigativen Journalismus, wie damals zur Barschel-Affäre, vorstellen? Oder: Könnte man sich heute noch ein erzkonservatives Format wie das einstige “ZDF-Magazin”, mit Gerhard Löwenthal, vorstellen? – Nicht, dass ich so ein Sendeformat des Kalten Krieges besonders vermisse (das “ZDF-Magazin” war ja die westdeutsche Antwort auf den “Schwarzen Kanal”, mit Eduard Schnitzler, im DDR-Fernsehen).
Aber ich fände es schon erforderlich, dass auch das breite, liberal-konservative Meinungsspektrum – vor allem in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten – wieder angemessene Abbildung fände. – Vielleicht sogar wären uns dann eine Pegida-Bewegung oder die AfD erspart geblieben. Und den Medien wäre vielleicht das schmerzhafte Verdikt “Lügenpresse” von rechtsaußen erspart geblieben, ein Prädikat, um das sich allerdings viele deutsche Redaktionen zu reißen scheinen.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Dänemark, der Sender DR, hatte ein ähnliches Glaubwürdigkeitsproblem wie die deutschen Sendeanstalten seit Jahren. Bei Umfragen erzielten sie durchwegs max. 35% Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung, ganz ähnlich, wie das heute die deutschen Anstalten nur vorweisen können. Der Nachrichten-Chef des DR räumte dann auf und verordnete seinen Mitarbeitern eine strikt neutrale Berichterstattung mit der Vorgabe, dass Politiker aller Parteien gleich zu behandeln sind, keine eigene politischen Agenda mehr in die Berichterstattung einzuweben ist und auf abwertende Begriffe wie “Populisten” etc. verzichtet wird. Mit durchschlagendem Erfolg. Im Inland erfreut sich der DR jetzt wieder einer 80%igen Glaubwürdigkeit und der Nachrichten-Chef, dem der Sender das zu verdanken hat, berät inzwischen auch ausländische Sendeanstalten, darunter die BBC. Diesem Vorgang hat NEURONENSTURM bereits 2016 einen Beitrag gewidmet. Und ganz nebenbei können sich Dänemarks “Rechte” auch nicht mehr als Medien-Opfer einer “Lügenpresse” darstellen. Sie wurde so, nur mit dem Bemühen um Objektivität und Fairness, in Dänemark ziemlich marginalisiert.
Den Tiefpunkt erreichte die deutsche Journaille sicherlich im Zuge der Massen-Immigration 2015 im Rahmen derer sie wie besoffen über Wochen und Monate eine “Refugees-welcome”-Kampagne fuhren und wie ein gleichgeschalteter Propaganda-Apparat auftrat. Freilich platzte diese virtuelle Propagandablase nach der denkwürdigen Silvesternacht 2015/16 wie ein Luftballon – und mehr als heiße Luft war da ja auch nicht drin. Wer sich über den Zulauf bei Pegida und AfD seit dieser Zeit wundert, er darf sich – außer bei Angela Merkel – auch beim deutschen Gesinnungsjournalismus bedanken.
Ein hartes und pauschal wirkendes Urteil, finden Sie nicht?
Nein, finde ich nicht, denn es ist schlicht zutreffend. Allerdings, ich habe es bereits angesprochen: hie und da tönt aus der wie besoffen wirkenden, deutschen Medienkakophonie ein leises Tönchen der Vernunft hervor. Dieses Tönchen landet dann als “Fundsache” auf NEURONENSTURM. Das ist unsere Art der Differenzierung, um dem Vorwurf der Pauschalierung entgegenzutreten.
Auf der Seite “Spielregeln” betonen Sie den Verzicht auf das Femininum. Warum sollen Frauen in den Beiträgen von NEURONENSTURM nicht sichtbar werden?
Richtige Feststellung, aber falsche Schlussfolgerung. Da wir grundsätzlich Menschen ansprechen, sind alle Geschlechter – die natürlichen und von mir aus auch die im “links-grünen” Biotop ersonnenen, künstlich kreierten beinhaltet. Wenn sich Frauen und Diverse zu den Menschen zählen, wie ich es zu tun pflege, werden sie sich auch angesprochen fühlen. Wenn sie aber nicht einfach nur Mensch sein wollen, wer hat dann ein Problem? NEURONENSTURM jedenfalls nicht.
Um nicht missverstanden zu werden: Wer in seinem Sprachgebrauch gendern will, soll es tun. Buchstäblich jeder ist da völlig frei. Aber das gilt eben für alle, auch für jene, die diesen Unfug nicht mitmachen wollen. Das ist Teil der Meinungs- und Redefreiheit. Ich selbst lese keine Texte und höre mir keine Reden an, die durchgehend gegendert sind, weil es mir beinahe körperliche Schmerzen bereitet.
Der Verzicht auf das Femininum bei NEURONENSTURM hat sprachliche, praktische aber auch ideelle Gründe. Zu den sprachlichen gehört, dass das generische Maskulinum schon geschlechtsneutral ist oder welches Geschlecht hätte denn der Vogelkäfig, der Tiergarten oder der Fernseher?
Zu den praktischen gehört die Tatsache, dass NEURONENSTURM für fremdsprachige Leser den Google-Translator zum Übersetzen nutzt. Die Ergebnisse der automatischen Sprachübersetzer sind – je nach Sprache – ohnehin schon nicht besonders berauschend. Das nur in Deutschland so überzogen geforderte Femininum erzeugt bei der automatischen Übersetzung aber noch weitaus mehr Übersetzungsmurks. Ferner sind Texte ohne das krampfhaft eingebundene Femininum stets flüssiger lesbar. Wir verwenden die traditionell gewachsene Sprache und bemühen uns den offiziellen Regeln unserer Sprache gerecht zu werden, auch wenn diese manchem “maskulinlastig” erscheinen mögen. Dann ist das eben so. Zudem stimmt es gar nicht. Denn was Gender-Ideologen entweder nicht wissen oder bewusst ignorieren: das Wortgeschlecht (Genus) im Deutschen ist etwas völlig anderes ist, als das biologische Geschlecht (Sexus). Wie die “Titanic” keine Vulva hatte, hatte der Luxusdampfer eben auch keinen Penis. – Wer ein bisschen was von unserer Sprache versteht, ist klar im Vorteil.
Ja, aber Lehrerinnen haben z.B. Vulvas und Lehrer Penisse!
Stimmt. Und die, meinen Sie, sollten in der Schule endlich sichtbarer werden? Sehen Sie, im Grunde ist der Genderirrsin Sexismus pur und ich bin mir nicht sicher, ob die Genderfront das wirklich durchdacht hat. Und ich wundere mich, dass sie bei ihren durchaus verständlichen Bemühung, unsere Sprache gerechter zu gestalten, auf das Naheliegende nicht gekommen sind: Die drei Artikel der, die, das durch einen Einheitsartikel zu ersetzen. Es böte sich “de” als Ersatz für de(r) und d(i)e an – und “das” könnte ganz entfallen. Dem würde ich mich wahrscheinlich sogar anschließen. Das hat sich im Englischen jedenfalls bewährt, dort hat man das deutsche Retorten-Problem der sprachlichen “Gleichstellung” auch nicht. – Übrigens ist man im anglophonen Sprachraum überaus irritiert über die permanente Markierung des Geschlechts durch die deutschen Genderisten. Schauspielerinnen lassen es sich heute nicht mehr gefallen, noch “actress” genannt zu werden. Sie bestehen darauf “actors” zu sein, weil ihre biologische Ausstattung in der Unterhose bei der Berufsausübung keine Rolle zu spielen hat. Alle Berufe sind im Grunde Unisexberufe. In englischen Wörterbüchern werden deshalb Nomen wie “actress” oder “stewardess” etc. als veraltet und nicht erwünscht markiert.
Trotz des Einheitsartikels kämpfen die Frauen in diesen Ländern nach wie vor mit genau denselben Benachteiligungen, etwa bei der Bezahlung oder bei der Vergabe von Führungspositionen in der Wirtschaft, wie die Frauen bei uns. Die links-feministische Mär, dass Frauen den Anschluss an die Machtdominanz der Männer fänden, wenn man nur die Sprache verhunzt, ist obsolet und durch kein einziges Argument, geschweige denn Fakten, gestützt.
Es ist ja nur eine relativ kleine, sich als “Elite” wähnende, feministische Minderheit, die sich leider vor allem in den Medien sehr breit gemacht hat, die scheinbar ganz verrückt nach der Sichtbarmachung von Genitalien zu sein scheint. Oder anders gefragt: haben Vulva und Penis irgendetwas mit der Unterrichtung von Schülern zu tun? Wenn ja, wären solche Lehrkräfte m.E. zeitnah aus dem Schuldienst zu entfernen, was meinen Sie? Nein, NEURONENSTURM orientiert sich an den geltenden Regeln unserer Sprache und folgt Empfehlungen des “Vereins Deutsche Sprache” und der “Gesellschaft für deutsche Sprache”.
Konsequent gendert seit einiger Zeit der von der Mehrheitsgesellschaft (die das Gendern in überwältigender Mehrheit ablehnt) mit Rundfunkgebühren finanzierte Deutschlandfunk. Auch die Talkshowmoderatorin Anne Will tut es – teilweise bewusst provozierend – und auch Claus Kleber vom heute-Journal. Ich halte das für sehr problematisch, weil die Sender damit ihrer Pflicht zur politischen Ausgewogenheit und parteiischer Zurückhaltung nicht mehr nachkommen und eine falsche Grammatik verbreiten. Gendern ist nun einmal eine Zielsetzung der links-grünen Entourage und die Moderatoren werden zwangsläufig dann mit dieser Ideologie als verbunden betrachtet. Aus einem öffentlich-rechtlichen Medium wird so zunehmend eine Propaganda-Maschinerie, die einseitig Minderheitenanliegen versucht gesellschaftsfähig durchzusetzen. Das Gendersprech wird damit zum sprachlichen Marker einer politischen Weltsicht, quasi zum “Heil Hitler” der Minderheit.
Deshalb ist das Gendern beim Deutschlandfunk auch immer wieder Thema. Es gibt in den Podcasts des Senders ein Feature zur Genderthematik. Darin wird auch die Schriftstellerin Nele Polatschek (sie nennt sich selbst aber nur Schriftsteller) interviewt und ich finde, sie hat ziemlich präzise dargelegt, warum das Gendern Sexismus ist und deshalb sogar kontraproduktiv zu seiner eigenen Zielsetzung sein könnte. Sie formuliert es besser als ich es könnte. Eine sehr hörenswerte Sendung, die ich hier gerne verlinke:
Dlf-Podcast: “Helfen * bei der Gleichstellung”
Gendern birgt in Texten auch ein Risiko für jene, die ihn zwar postulieren, aber selbst nicht beherrschen: Ausgerechnet die Grüninnen sind mit ihrem Parteiprogramm kräftig auf die Nase gefallen. Henry M. Broder hat das Parteiprogramm mit Blick auf die Geschlechtergerechtigkeit regelgerecht auseinander genommen. Warnung, man kommt schwer wieder aus einem Lachanfall heraus und Zwerchfellschmerzen könnten die Folge sein!
Außerdem: Fremdsprachler verzweifeln ohnehin schon an der Logik in der deutschen Sprache. Man lese dazu auch gerne den unterhaltsamen Essay von Mark Twain: “Die Schrecken der deutschen Sprache“. Man muss es diesen Menschen, die unsere Sprache als Fremdsprache lernen, nicht durch so einen Unfug noch schwerer machen.
Ideell lassen wir uns nicht gerne von denk-faschistoiden Akivisten vorschreiben, wie wir gefälligst zu schreiben und zu sprechen haben, abgesehen davon, dass fast alle Vorschläge aus dieser Richtung sprachlich falsch und regelwidrig und vor allem umständlich und damit Murks sind. Dort, wo das Femininum schon immer Regel war, verwenden wir es auch, solange es flüssig zu lesen und zu sprechen ist. Wir sprechen selbstverständlich bei der Grußformel unsere Zuhörer mit “Sehr geehrte Damen und Herren” an. Und es macht da schon einen Unterschied, ob man neben sich im Bett einen Liebhaber oder eine Liebhaberin liegen hat. Eine der wenigen Situationen, in welchen die biologische Ausstattung in der Unterhose überhaupt Bedeutung hat.
Es ist halt in einer Demokratie so, dass die Mehrheit bestimmt wo es langgeht und das ist auch gut so. Wir sollten uns wieder etwas mehr damit anfreunden, dass Mehrheiten entscheiden und Minderheiten keinen Anspruch auf Durchsetzung ihre Vorstellungen gegen die Mehrheit haben. Und da wären wir beim Hauptgrund, warum NEURONENSTURM ganz sicher den Genderunfug nicht mitmachen wird: In zahlreichen Umfragen stellte sich stets dasselbe Ergebnis heraus: Über 75% der Frauen und über 80% der Männer lehnen diesen Nonsens ab.
Bei Berufen gibt es bei uns gar kein Femininum, weil jeder Beruf ein Unisexberuf ist, der von Mann und Frau in gleicher Weise ausgeübt werden kann – womit wir bei Ihren Lehrern wären. Wie in der von Ihnen zitierten Spielregeln-Seite bereits erwähnt, ist das unser Beitrag zur Gleichbehandlung: Wenn gleicher Lohn für gleiche Arbeit eine richtige Forderung ist, dann kann die gleiche Berufsbezeichnung bei gleicher Tätigkeit nicht falsch sein. Oder hat es beim Metzger irgendeine Bedeutung, welche Genitalienausstattung die Person in der Unterhose hat, die uns Fleisch und Wurst über die Theke reicht? Und da Männlein und Weiblein im Englischen mit Unisex-Berufsbezeichnungen schon immer gut klarkommen, warum sollten wir Deutschen das dann nicht können?
Was die Ideologen dieses Unfugs auch nicht bedenken: Gerade im “links”-feministischen Spektrum reagieren Viele sehr sensibel, wenn Frauen anders behandelt werden als Männer, wenn etwa in der Politik explizit auf das Geschlecht eines Politikers abgehoben wird. Da ist dann der Sexismusvorwurf stets sofort im Raum. Ja, gerade bei der Berufsbezeichnung finde ich es durchaus sexistisch, einen Unterschied zwischen Männern und Frauen zu machen. Wie bei den Lehrern schon erklärt: Auch den Beruf des Kindergärtners können Männer und Frauen und sogar selbsternannte Neutrinos ausüben. Wenn sie unterschiedlich angesprochen werden wollen, müssen sie erklären warum. Sie werden keine stichhaltige Begründung geben können – außer eine zutiefst ideologisch aufgeladene und überaus sexistische. Lesen Sie hierzu gerne auch einen sehr guten Kommentar vom 04.10.2019 in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ):
Und nur am Rande: Feminismus ist letztlich die weibliche Entsprechung (Selbstüberhöhung des eigenen Geschlechts) des männlichen Chauvinismus. Wer dem einen verfallen ist, hat kein Argument gegen das andere. Und beide Unarten entzweien Menschen mehr, als sie sie zusammenführen. Da machen wir nicht mit.
Und ich habe einen Verdacht: Dieses Bemühen aus der links-grünen Biosphäre, unsere Sprache von allen Elementen zu befreien, die das eigene Klientel als “Diskriminierung” empfinden könnte, zieht sich jetzt schon fast 40 Jahre hin. Hätte man die Energie nicht besser in die reale Gleichstellung von Mann und Frau, z.B. bei der Bezahlung investieren sollen? Es sieht so aus, dass Gendern nur reine Symbolpolitik ist, damit man an den wirklich wichtigen Schrauben der Gesellschaft nicht drehen muss. – Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich in der Gesellschaft insgesamt der Unfug nicht durchsetzen wird – außer vielleicht in der mehrheitlich links-grün geprägten Journaille.
Sie haben für das Thema Klimawandel eigens eine Beitragssammlung angelegt. Liest man die teilweise sehr kritischen Beiträge dazu, könnte man den Eindruck gewinnen, sie wären ein Klimaleugner?
Herrje, diese – häufig von weiteren boshaften Unterstellungen begleitete – Andichtung habe ich bereits zigfach ertragen müssen und nichts wäre falscher als diese. Das gleich aus mehreren Gründen. – Aber dafür muss ich jetzt ziemlich weit ausholen, um meinen etwas differenzierteren Standpunkt, in einer Zeit des Polarisierens, zu verdeutlichen.
Bereits die Verkürzung auf “Klimaleugner” ist doch völliger Unfug. Klima ist/war/wird immer sein, auf der ganzen Welt: arktisch am Nordpol, antarktisch am Südpol, dazwischen tropisch, subtropisch, kontinental oder ozeanisch etc. Ein Planet mit Atmosphäre hat immer Klima, sogar der Saturn. Wie sollte ich also auch nur auf die Idee kommen, “Klima” zu leugnen?
Ebenso wäre aber der Vorwurf, ich wäre ein “Klimawandelleugner” reiner Nonsens, denn unser Planet hat nachgewiesener Weise bereits unzählige Klimawandel im Laufe seiner Existenz überstanden. Dabei waren oft auch Extreme, wie Eiszeiten und Heißzeiten (sehr viel kälter und sehr viel heißer als heute). Was sollte denn daran auch zu leugnen sein?
Vielmehr erweisen sich Leute, die mir so einen Schmarrn aus reiner Bosheit unterstellen, schlicht als nicht geeignete Gesprächspartner. Denn was diese Sprachunbegabten wirklich meinen, das ist der sog.
“Von Menschen verursachte Klimawandel, der sich laut sog. ‘Klimaforscher’ in einer zunehmenden Erwärmung der Atmosphäre durch einen Treibhauseffekt manifestiert, ausgelöst mittels übermäßigen Einbringens von Kohlendioxyd und Methan in die Atmosphäre.”
Ja, das präzise Thema ist zugegeben schon etwas sperrig. Aber selbst diesen, möglicherweise von Menschen, verursachten Klimawandel, werden Sie in keinem einzigen meiner Beiträge von mir wirklich als “geleugnet” wiederfinden.
Wogegen ich mich wende, das ist die völlig überzogene Hysterie, der Alarmismus, der in einem von Al Gore initiierten und vom IPCC befeuerten Apokalypse-Wahn inzwischen weltweit Menschen gegeneinander aufbringt, geeignet ist, Kindern ihre unbeschwerte Kindheit und Jugend zu versauen und diese auch noch als “Kindersoldaten” für ökopolitische Ziele Erwachsener instrumentalisiert – Missbrauch wäre der passendere Begriff.
In meiner – durchaus heftigen – Kritik steht deshalb vor allem der sog. Weltklimarat (IPCC), der eben keine wissenschaftliche Einrichtung ist, wie viele meinen, sondern lediglich eine politische Einrichtung der Vereinten Nationen (UNO), etwa der Weltgesundheitsorganisation WHO (zur Lobbyistenvereinigung auf UN-Ebene degeneriert) vergleichbar. Kritik deshalb, weil dieser Weltklimarat so ziemlich die denkbar vermurksteste Einrichtung der UNO ist.
Warum?
Nun, wiederholt wurde das IPCC bereits bei manipulativen Datentricksereien erwischt, etwa, dass bis 2035 die Gletscher im Himalaja auf ein Fünftel abgeschmolzen sein werden. Da haben sich die “Klimaforscher” ja “nur” mal um schlappe 325 Jahre verrechnet und mussten das beschämt einräumen. Oder, auch nett, die berühmte sog. “Hockey-Kurve”, eine grafisch völlig übertriebene Darstellung der Klimaerwärmung seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Dass in dieser Kurve, die eigentlich aus zwei Kurven besteht, die Klimaerwärmung stets dem erhöhten CO2-Ausstoß vorangeht, interessiert beim IPCC offenbar niemanden. Sollte es aber! Denn das besagt, dass nicht der zusätzliche CO2-Ausstoß Ursache für die Klimaerwärmung, sondern die Klimaerwärmung Ursache für eine erhöhte Freisetzung von CO2 wäre. Und das wissen diese sog. “Klimaforscher” auch, aber sie verschweigen diese Tatsache gerne, weil diese Grafik doch so schön Angst einflößend genutzt werden kann.
Ferner: Ein geleakter E-Mail-Verkehr zwischen dem IPCC und angeschlossenen Instituten legte offen, dass versucht wurde, eine 12jährige, nicht wirklich erklärbare Pause der Klimaerwärmung zwischen 1998 und 2013 zu vertuschen. Diese Pause wird inzwischen zwar auf etwas haarige Weise über das El Niño-Phänomen im Pazifik erklärt, aber weil das auch nur eine Vermutung ist, sollte diese Pause, um Kritikern kein “Futter” zu geben, eben “verborgen” werden.
Außerdem: Im Quellcode der computergestützten Klimaprogramme konnten von Informatikern sog. “Push-Faktoren” entdeckt werden, welche bestimmte Daten besorgniserregender erscheinen lassen, als sie eigentlich sind.
Meine Kritik richtet sich auch an die Aufgabenstellung des IPCC. Das hat nämlich nicht etwa den Auftrag, zusammen mit seinen angeschlossenen Instituten zu prüfen ob es überhaupt einen Klimawandel gibt. Der Auftrag lautet vielmehr, alle Fakten zu sammeln, die für einen vom Menschen verursachten Klimawandel sprechen. Das heißt, das erwünschte Ergebnis ist im Auftrag bereits enthalten: Dass mit dem Auftrag auf das wichtigste Instrument einer jeden Wissenschaft, nämlich auf die Falsifizierung, bewusst verzichtet wurde, macht fassungslos. Und das IPCC hält in seinen Äußerungen auch gar nicht hinter dem Berg, dass eine Falsifizierung seiner Thesen weder seine Aufgabe noch von ihm gefordert sei.
Der Murks begann bereits bei der Auswahl aus vielen Tausenden von Studien zur Klimaentwicklung. Es wurden von diesen nämlich nur jene Studien herangezogen, welche im Resümee zum Ergebnis einer Klimaerwärmung kommen. Studien, die langfristig eher eine Klimaabkühlung für wahrscheinlich erklären oder solche, welche darüber gar keine Aussagen machten, wurden in den auszuwertenden Kanon gar nicht erst aufgenommen. Die allermeisten Klimastudien fanden damit also gar keine Berücksichtigung bei den sog., von Computern errechneten “Klimamodellen”, von denen es inzwischen eine ganze Reihe – auch einander widersprechende – gibt.
Das sehr gerne verwendete Argument, dass sich “97% aller Klimaforscher weltweit einig” seien ist deshalb gleich doppelter Unsinn. Es müsste richtig heißen “unter 97% all jener Klimaforscher, deren Studien vom IPCC berücksichtigt wurden, besteht Konsens”. Wobei dann allerdings die 3%ige Abweichung gar nicht so recht erklärbar ist. In Wahrheit hat sich mehr als die Hälfte der Studien zur Klimaentwicklung entweder gar nicht geäußert oder widerspricht den Thesen des IPCC gänzlich.
Wie gaga diese Vorgehensweise ist, wird deutlich, wenn man statt Klimawandel “rote Autos” setzt. Das hieße, das IPCC wäre nicht etwa damit beauftragt zu erforschen, ob es rote Autos gibt, sondern damit, alle Fakten zu sammeln, dass es nur rote Autos gebe. Es wird also zur selektiven Wahrnehmung verpflichtet. Sie sichten alle “Studien”, ziehen aber nur jene heran, die zu der Ansicht kommen, es gäbe nur rote Autos. Studien, die auch Autos mit anderen Farben entdeckt haben oder solche, welche sich zur Autofarbe nicht äußern, werden nicht in die Prüfung mit aufgenommen. Und das IPCC würde hinterher verkünden, “unter 97% aller Autofarbenforscher besteht Konsens, dass es nur rote Autos gibt”. Klingt bizarr aber genau so geht das IPCC vor.
Das größte Problem der Methodik des IPCC und seiner Institute ist zwar die verweigerte Falsifikation, weil das eine erkennbare Manipulation darstellt, um ein erwünschtes Ergebnis sicherzustellen. Aber an zweiter Stelle kommt, dass die Klimaforschung auf keinerlei naturwissenschaftliche Erkenntnisse zurückgreifen kann. Klimaforschung ist eine empirische Wissenschaft. Ihre Daten beruhen nicht auf unverrückbaren Naturgesetzen, sondern auf teilweise unscharfen und ungeeichten, oftmals hergeleiteten und sehr weichen Daten und Messungen. Herangezogen werden Wetter- und Klimamessungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Was meinen Sie? Wie viele Messstellen weltweit wird es um 1850 wohl gegeben haben? Genügend, um damit das Klima des Planeten vollständig zu erfassen und abbilden zu können? Das glaube ich nicht! Und wie präzise waren die Messmethoden denn damals schon? Ein Beispiel mag das Problem, das skeptisch stimmt, verdeutlichen:
Es ist unter Wissenschaftlern unstrittig, dass der CO2-Gehalt der Luft (also bereits inkl. des vom Menschen seit Beginn des Industriezeitalters zusätzlich eingebrachten Anteils) aktuell 0,038% beträgt. Da verwundert es dann schon, wenn in “Meyers Konversationslexikon” von 1895 (!) zu lesen steht:
Demnach läge der CO2-Gehalt der Atmosphäre heute um 0,002% niedriger als 1895. Nun mag man sich darauf berufen, dass 1895 evtl. die Messmethoden noch nicht so ausgereift waren und die Angaben in Meyers Konversationslexikon deshalb unpräzise seien. Faktenprüfer wie Mimikama.at argumentieren genau so. Und ich akzeptiere dieses Argument sogar, im logischen Wissen dann allerdings, dass dem IPCC und seinen angeschlossenen Instituten damit offenbar überhaupt keine präzisen Daten aus dem 19. Jahrhundert vorliegen können, welche sie mit den heute hochpräzisen Messungen vergleichen könnten. Und nur jene Messungen aus dem 19. Jahrhundert als brauchbar zu akzeptieren, die man gerade gebrauchen kann, wäre überaus unredlich. Entweder – oder! Aber Unredlichkeit gehört zum Geschäft des IPCC, etwa, wenn wie folgt manipuliert wird:
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Die Klima-Apokalyptiker haben wohl erkannt, dass man mit einem nur zwergenhaft daherkommenden 0,038% CO2-Anteil in der Atmosphäre nicht hinreichend viel Furor erzeugen kann, weil halt 0,0 vorneweg einen verschwindend niedrigen Anteil in den Köpfen verankert. Ein Wert, von dem man sich gar nicht vorstellen kann, wie ein paar Moleküle pro Lufteinheit eine wirksame Sperrfläche für den Treibhauseffekt bilden könnten. Was haben die “Klimaforscher” also gemacht? Betrachten wir die folgende, aktuell von den Apokalyptikern verwendete Grafik zum CO2-Anstieg:
Was meinen Sie, ist der CO2-Anteil in unserer Atmosphäre nach dieser Grafik seit 1960 stark oder nur ganz gering angestiegen?
Die Kurve suggeriert schon einen sehr starken Anstieg.
Richtig! Und diesen Eindruck soll sie auch in den Köpfen hinterlassen. Aber alles ist relativ und die Kurve zeigt in Wirklichkeit seit 1960 nur einen Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre von 0,032% auf knapp 0,038%, also um 0,006%. Warum wirkt diese Grafik dann so übertrieben dramatisch? Weil diese Dramatik gewollt war! – Und das geht so:
Um den CO2-Gehalt von der Mücke zum Elefanten aufzublasen verwenden die Apokalyptiker seit einiger Zeit eine andere Maßeinheit, die man sich schwerer als die beinahe jedem, der mal in der Schule war, geläufige Prozent- oder Promille-Angaben vorstellen kann. Diese Einheit lautet “ppm” für “Parts per Million”. Aus dem zwergenhaftem 0,038% Anteil CO2 wurden jetzt mächtig daherkommende 380 ppm, was in Grafiken schon sehr viel wuchtiger daherkommt, vor allem dann, wenn man eine Grafik verwendet, in welcher für ein Jahrzehnt auf der X-Achse dieselbe Skala verwendet wird wie für 20 ppm (0,002%) auf der Y-Achse. So erhält man eine beängstigend wirkende, steile Anstiegskurve, hervorragend geeignet, um Unbedarften und weniger Bewanderten ein kleines Problem ganz groß erscheinen zu lassen. Man hätte auch noch eine logarithmische Skalierung für die Y-Achse verwenden können, damit wäre – rein optisch – der Anstieg noch drastischer, ja exponentiell darzustellen gewesen, aber das fiele dann vielleicht sogar einem naiven Betrachter auf.
Doch das Erstaunliche an der Kurve ist: sie sagt über das tatsächliche Ausmaß und die Relevanz der illustrierten Zahlen nichts, absolut nichts aus, weil die Bezugsgröße in der Grafik fehlt. Man hat der Bezugsgröße 100 des Prozentsystems einfach noch vier Nullen angehängt, womit aus 100% riesige 1.000.000 ppm und aus dem CO2-Wert von 0,038% ein sehr viel mächtiger wirkender Wert von 380 ppm werden. – Wer mit Mengenlehre aufgewachsen ist, wird auch mächtig beeindruckt sein.
Die bewusst stark ansteigend dargestellte Kurve ist reine Augenwischerei. Seriös dargestellt (dazu müsste in der Grafik der größte, oberste Wert auf der Y-Achse 1.000.000 ppm betragen), wäre der Verlauf des CO2-Anstiegs in der Grafik eine fast waagerechte Linie und diese auch noch nahezu auf der X-Achse aufliegend und als Kurve praktisch gar nicht erkennbar. Erkennbar wäre aber, dass 380 ppm in Wahrheit immer noch nur einem 0,038%igen Anteil an der Atmosphäre entsprechen.
Nur am Rande: wegen der verschleiernden Wirkung, aber auch wegen der Missverständlichkeit, besteht im Wissenschaftsbetrieb – über alle Fachgebiete hinweg! – seit 1992 der Konsens, auf Maßeinheiten wie ppm, ppb und ppt zu verzichten und stattdessen die allgemein bekannten Prozent- oder Promilledarstellungen zu verwenden. Die “Klimaforscher” hingegen führten die Nutzung von ppm erst kürzlich wieder ein. Warum wohl? Das habe ich versucht darzulegen. Ein Schuft wer dabei Übles denkt.
Stimmt, in ihren kritischen Beiträgen haben Sie den von Menschen verursachten Klimawandel definitiv nie bestritten. Was ist dann ihre Haltung?
Wo fange ich da bloß an? Es beginnt schon damit, dass es die vielzitierten “Klimaforscher” als Berufsgattung gar nicht gibt. Klimaforschung ist vielmehr ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Es gibt Meteorologen, die sich mit dem Wetter befassen, Geologen, die sich mit dem Aufbau der Erdkruste, Gesteinen etc. befassen, Biologen, die sich um die Lebenwesen, ihrem Aufbau kümmern usw. usf. Die einflussreichsten “Klimaforscher” sind aber gar keine Naturwissenschaftler, sondern Ökonomen, Statistiker, Mathematiker und Informatiker. Diese sind es, welche behaupten, sie könnten aus unpräzisen Messungen im 19. Jahrhundert, im Vergleich zu Messungen von heute, mit Daten, die vorausgewählt und einfach hochgerechnet wurden, eine Aussage über das komplexe, dynamische System “Klimaentwicklung” machen. Wer in der Schule aufgepasst hat, der weiß, dass komplexe, dynamische System so heißen, weil ihr Verhalten so komplex und dynamisch ist, dass ihre Entwicklung weder vorausgesehen und schon gar nicht vorausberechnet werden kann. Selbst das IPCC räumte in einer Erklärung schon mal ein, dass über die Entwicklung des Klimas über 10 Jahre hinaus keine seriösen Aussagen getroffen werden können. Das hindert diesen vermurksten Laden aber nicht daran, es heute trotzdem zu tun.
Sie haben recht! Wie sollte ich den vom Menschen zumindest mit zu verantwortenden Klimawandel denn auch bestreiten können? Ich habe selbst Augen im Kopf, ich leide wie Viele an den sich häufenden heißen Sommern, ich sehe, dass die Winter immer schneefreier werden – und ich kann vor allem 1 und 1 zusammenzählen. Natürlich ist unsere Gattung Mensch ein Problem für den Planeten. Ich habe im Beitrag “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es” versucht darzulegen, was das eigentliche Problem zwischen dem Menschen und seinem Planeten ist.
Zusammengefasst: Der Mensch hat – außer sich selbst – keine natürlichen Feinde mehr. Er hat die großen Seuchen, wie etwa die Pest, die oft zur Entvölkerung ganzer Landstriche führten, erfolgreich besiegt und er findet keinen human unbedenklichen Weg, seine eigene Population in den Griff zu bekommen. Deshalb führt er auch immer wieder Kriege um Ressourcen. Aber der Grund, warum das so ist, liegt auf der Hand, dafür braucht es gar keinen Weltklimarat: Um 1800 herum lebten auf Erden rund 1 Milliarde Menschen, von denen die meisten keine sog. Energiesklaven hatten, geschweige denn brauchten. Wir sind jetzt im Jahre 2020 und sind bei 7,8 Milliarden Menschen angekommen – und die Grenze von 10 Milliarden wird in wenigen Jahren gerissen.
All diese Menschen streben nach einem guten, komfortablen Leben in Sicherheit und Freiheit, brauchen Nahrung (Anbauflächen), wollen Fleisch essen (Methanausstoß und Anbauflächen für Futter). Sie streben danach, genauso gut zu leben, wie es den Menschen in der westlichen Welt seit Kriegsende 1945 gelingt. Dazu gehört, dass wir uns Hunderte sog. Energiesklaven halten: Künstliches Licht, Kühlschränke, Automobilität, beheizte und klimatisierte Wohnräume, Flugzeuge etc. pp.
Aus alldem ist völlig klar ersichtlich, was zu tun ist: Bitte nicht allzu langfristig (!) müssen wir unsere weltweite Population mit humanen Mitteln in den Griff bekommen. Mittelfristig müssen wir unsere Energiesklaven mit klimaneutraler Energie betreiben, da ist Deutschland durchaus ein guter Vorreiter. Und zeitnah werden wir nicht darum herumkommen, wieder auf Atomkraft zu setzen und es interessiert mich dabei nicht die Bohne, wenn die “Grüninnen”, alleine bei der Vorstellung, einen Veitstanz aufführen. Diese verpeilte Partei brachte noch nie etwas Nützliches zustande. Sie setzt jetzt auf die “Verspargelung” der Landschaft mit Windkrafträdern, welche nicht nur die Natur verschandeln, sondern vor allem Vögeln und Insekten beim Aussterben helfen. Und wer in der Nähe so eines Windrates lebt, der kennt auch die krankmachenden Folgen. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Verschandelung der ländlichen Fläche wächst massiv an. Frankreich hingegen baut derzeit fünf neue Kernkraftwerke und ist Deutschland in Sachen CO2-Einsparung jetzt schon um Jahrzehnte voraus. Selbst die “heilige Gretl von Schweden” empfahl, für eine Weile noch auf Atomkraft als Übergangstechnologie zu setzen, wobei es niemanden wirklich interessieren muss, was eine Pubertistin ohne Schulabschluss in der Hirnumbauphase für “gut” oder “schlecht” hält. Sie hat hier aber zufällig völlig recht.
Auch die folgenden Überlegungen verweigern die “Grüninnen” beharrlich:
Deutschland hat an den Ursachen für den Klimawandel, obwohl wir eines der wichtigsten Industrie- und Exportländer sind, nur einen Anteil von etwa 2%. Selbst wenn es uns binnen Jahresfrist gelänge, unseren Beitrag auf null zu bringen (unmöglich!), würde dieser Erfolg binnen eines weiteren Jahres von China wieder zunichte gemacht. China baut weltweit im Rahmen seines Projekts “Neue Seidenstraße” Tausende neuer Straßenkilometer, Hunderte neuer Flughäfen, kauft weltweit Häfen auf und baut Dutzende neue. Das heißt, Flug-, Schiffs- und Straßenverkehr werden massiv zu- und nicht abnehmen. Und China hat binnen zweier Jahrzehnte über 600 Millionen Menschen aus bitterer Armut geholt. 600 Mio Menschen, die sich jetzt auch erste Energiesklaven leisten können. Merken Sie, was am Alarmismus der Apokalyptiker in unserem Land Heuchelei und Dummheit ist?
Und wir sind noch nicht bei Indien und dem afrikanischen Kontinent, wo die Population unserer Gattung alle Rekorde zu brechen droht. Will heißen, was das IPCC, die Klimaapokalyptiker und die übergeschnappten “Grüninnen” vorhaben, wird das Klima nicht retten, hat aber alles Potenzial, unsere Freiheit und unseren Wohlstand, kurz unsere westliche Lebensweise zu vernichten, ohne dass sie dafür eine lebenswerte Alternative im Tornister hätten. Vielmehr werden sinnlos Energie und Ressourcen in die falschen, nutzlosen Projekte gesteckt. Es ist zum Haare raufen!
Die vermurkste Konstruktion des IPCC wird für die Politik jedenfalls keine belastbaren, wissenschaftliche Grundlagen liefern, dazu fährt der Weltklimarat mit seinem Alarmismus eine viel zu offensichtliche, eigene Agenda. Man sollte diese Organisation komplett einstampfen und stattdessen Forschungsaufträge an renommierte Universitäten und Technische Hochschulen vergeben – und mit der Falsifizierung der Forschungsergebnisse sollten dann wieder andere Universitäten beauftragt werden. Ich denke, so könnte man sehr viel mehr Menschen, die heute noch skeptisch sind und – wie ich – dem IPCC und seinen Instituten, aufgrund ihrer unzähligen Tricksereien, nachhaltig misstrauen, wieder mitnehmen.
Haben Sie eine Erklärung, warum das IPCC und die Klimaforscher so alarmistisch auftreten?
Grundsätzlich: Al Gore hat diese Klimahysterie initiiert – nachdem sein Wahlkampf um das Weiße Haus verloren war. Der schwedische (!) Arzt Hans Rosling schreibt in seinem Buch “Factfullness” (überaus lesenswert!) von einer denkwürdigen Begegnung mit Al Gore. Demnach habe Al Gore in einem Gespräch mit ihm vehement dafür plädiert, der Öffentlichkeit ein schlimmstmögliches Szenario von den Folgen des Klimawandels vorzugaukeln. “Es wäre notwendig, den Menschen große Angst einzujagen, damit rechtzeitiges Handeln möglich wäre und auch freiheitseinschränkende Maßnahmen durchsetzbar würden” meinte er allen Ernstes.
Dem widersprach Rosling energisch und beharrte darauf, dass Wissenschaft und Politik die Daten der Wissenschaft stets nur dazu nutzen dürften, um die Wahrheit an die Menschen zu transportieren und nicht diese zu einem gewünschten Verhalten zu manipulieren. Übertreibungen und Unwahrhaftigkeit würden außerdem praktisch immer erkannt und bewirkten eher das Gegenteil dessen, was man anstrebe, nämlich Skepsis und Widerstände.
Im Speziellen: Ich kann nur spekulieren. Nehmen wir mal an, Sie sind als “Klimaforscher” tätig. Wenn es keinen Weltklimarat und keine staatlich finanzierten Institute gäbe, die dem IPCC zuarbeiten, wo würden Sie sich dann bewerben? Bedenken Sie, es gibt die Fakultät “Klimaforschung” derzeit an keiner Universität. Sie sind also entweder Biologe, Geologe, Meteorologe oder etwas ähnliches. Wo glauben Sie, kommen Sie mit ihrer Ausbildung unter? Ich sage Ihnen, sie würden es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht haben (dies gilt allerdings nicht für die beteiligten Informatiker, welche beim IPCC aus meiner Sicht ohnehin die Hauptarbeit leisten und die jederzeit anderweitig unterkommen können).
Und nun setzen Sie den Fall, sie sind bei einem der staatlich finanzierten Institute untergekommen und arbeiten dem IPCC zu. Sie möchten mehr verdienen und dazu müsste die Politik mehr Geld für ihre Arbeit locker machen. Würden Sie Ihre Arbeit dann ggü. der Öffentlichkeit und der Politik eher als nebensächlich und unbedeutend verkaufen? Und nehmen Sie an, sie dürften jeden noch so übertriebenen Alarmismus betreiben, könnten auf Kinderprotest und eine Klima-Ikone aus Schweden setzen und den Politikern über die Öffentlichkeit so richtig einheizen. Keine Dramatik, kein Alarmismus wäre Ihnen verboten und sie könnten Ihre Arbeit so auch gleich noch als Jahrhundert- oder gar als Ewigkeitsaufgabe verkaufen, weil die Alternative der Weltuntergang wäre. Was würden Sie tun, um Ihre berufliche Zukunft in trockene Tücher zu legen? – Na? Wenn Sie klug sind, dann würden Sie sich richtig fett aufplustern, breitbeinig aufstellen und Forderungen jenseits von Gut und Böse an Gesellschaft und Politik stellen und ansonsten mit dem Weltuntergang drohen. Das hat bei den Priestern der Konfessionen, welche noch auf die ewige Höllenfahrt setzen konnten, funktioniert, das funktioniert bei Säkularen genau so, über die Drohung mit dem Weltuntergang.
Aber wie gesagt, das sind nur bitterböse Spekulationen, aber sie sind nicht aus der Luft gegriffen. – Auch Geheimdienste zeichnen in Zeiten neuer Budget-Aufteilung recht gerne ein überzogenes Bild der Gefährdungslage.
Was schlagen Sie also vor?
Eine unfaire Frage. Ich bin weder “Klimaforscher” noch Politiker noch Ingenieur. Letzteren traue ich aber allein zu, mit einer Technik der Zukunft zumindest das Problem der “Energiesklavenhaltung” zu entschärfen. Ich stelle mir vor, man macht sich den Wüstengürtel rund um den Erdball endlich zunutze, denn der plärrt beim Betrachten des Globus danach, mit Sonnenkraftwerken eingedeckt zu werden. Es stünde dann genügend Energie zur Verfügung, um Meerwasser zu katalysieren und die Menge an Wasserstoff zu erzeugen, welcher die fossilen Brennstoffe völlig ersetzen könnte. Die einzige “Asche”, die beim Verbrennen entstünde, wäre destilliertes Wasser! Dann wäre endlich auch die Brennstoffzelle ein vernünftiger Ersatz für den fossil betriebenen Verbrennungsmotor, die Tankstellen-Infrastruktur könnte weiter genutzt werden, womit auch das Reichweitenproblem elektrischer Fahrzeuge gelöst wäre und selbst Flugzeuge bräuchten kein Kerosin mehr usw. usf. – Setzt mehr auf Ingenieure und jagt die “grünen” Maulhelden in die Wüste, wäre meine Forderung.
Denn eines ist klar: Die “grüne” Politik setzt derzeit bei der E-Mobilität auf eine ziemlich idiotische, batteriebetriebene Technik, die ich für die schlimmste Fehlentwicklung seit dem Verbrennungsmotor halte. Man muss sich nur mit der Menschen verachtenden Gewinnung der erforderlichen Rohstoffe wie Kobalt, dem Trinkwasser vernichtenden Abbau von Lithium in Chile und dem CO2-Fußabdruck, den der Bau einer solchen Batterie erzwingt, geschweige denn mit den Problemen, die bei der Entsorgung dieser Batterien entstehen, befassen. Was deutsche “Grüninnen” jedenfalls jenen, welche Kobalt und Lithium abbauen müssen, zumuten, ist mit deren Lippenbekenntnissen zum humanitären Umgang mit Menschen nicht vereinbar und schon fast bizarr unlogisch.
Ergo: Wasserstoff statt Erdöl ist aus meiner – zugegeben laienhaften Sicht – der Weg! Ganz nebenbei hätten z.B. die Anrainerstaaten an der Sahara ein dann weltweit begehrtes Handelsprodukt, das den Lebensstandard auch in Afrika massiv anheben könnte. Die Industrieländer könnten diese Länder nicht mehr einfach ignorieren, sondern wären zu Handel und zur Zusammenarbeit gezwungen. – Und Länder, die miteinander Handel betreiben, die führen erfahrungsgemäß auch keine Kriege.
Zudem: Es ist hinlänglich bekannt, dass sich mit dem Anstieg des Wohlstandes erfahrungsgemäß auch die Population auf ein vernünftiges Maß einpendelt. Bestes Beispiel Deutschland. Seine Einwohnerzahl hält sich seit Jahrzehnten konstant um etwa 80 bis 82 Millionen, trotz enormer Zuwanderung und explodierender Weltbevölkerung. – Will heißen: Wir müssen – wenn wir Vernunft walten lassen – den Wohlstand also auch nach Afrika und nach Indien exportieren. Wir sind sehr, sehr spät dran das zu tun!
Sie können also den Klimabewegten, die Sie Apokalyptiker nennen, nichts abgewinnen, wollen sie auch nicht unterstützen?
In jedem Fall finde ich den von den Apokalyptikern forcierten Weg einer faschistoiden Verbots- und Vorschriften-Orgie, die auf bloßes Moralisieren, Gängeln, auf Flugscham, SUV-Bashing, auf forcieren von Vegetarismus und dem Aufhetzen von Kindern gegen die Vorgenerationen setzt, für den falschesten von allen, weil er nur einer unausgereiften Ideologie ohne wirklicher Sachkenntnis entspringt, die keine fokussierte Zusammenarbeit aber dafür die Spaltung der Gesellschaft verstärkt. – Nein, Sie haben recht, das kann und werde ich nicht unterstützen.
Zudem: Woher sollte z.B. die fromme Protestantin, MdB Katrin Göring-Eckardt, die als Kompetenznachweis nur ein abgebrochenes Theologiestudium aufweisen kann und nie einen anderen Beruf als “grüne Politikerin” zu sein ausgeübt hat, auch wissen, welche Technik Zukunft haben könnte? Sie sitzt aber im Bundestag und entscheidet über derartige Dinge mit – und ihr steht nur ihre Ideologie als Ratgeber zur Seite. Und bitte, Frau Göring-Eckhardt steht mit ihrer Kompetenzlosigkeit wirklich nur beispielhaft für die generell dürftige Qualität des politischen Personals in den Parlamenten heute. Denn ganz viele Politiker haben eine ähnlich dürftige Bildungs- und Erwerbsbiografie. Aktuelles Beispiel Kevin Kühnert (SPD), Callcentererfahrung, zwei abbgebbrochene Studien, Vorzimmererfahrung bei einem Abgeordneten, aber immerhin mit begnadeter Redefertigkeit ausgestattet. Vorbildfunktion: keine! Jetzt als Mitdreisiger, hat er erkannt, dass er etwas für seine Altersversorgung tun muss und will in den Bundestag und das schafft er nur über die Parteiliste, für ein Direktmandat hat er zu wenig geleistet. Aber gerade über die Liste gewählte Berufspolitiker, müssen ggü. den Ideologen in der Partei spuren, um ihren Listenplatz und damit ihren Job nicht zu verlieren. Ganz ähnlich betrachte ich aber auch die vielen eher nutzlosen, drittklassigen Juristen in den Parlamenten. – Dieser Politikergeneration traue ich schwerlich zu, das komplexe Klimaproblem mit Vernunft und Augenmaß in den Griff zu bekommen.
Die sich zunehmend am meisten faschistoid gerierende und entwickelnde Partei Deutschlands sind die “Grünninnen” (einst Sammelbecken gewaltbereiter Alt68er, RAF-Sympathisanten und Pädophiler – heute immer autokratischer agierend). Es fällt mir schwer, sie nicht einfach “die neuen deutschen Faschisten in grüner Lackierung” zu nennen, obwohl man das eigentlich müsste.
Wem dann?
Die bürgerlichen Vernunftparteien der Mitte (SPD, Union, FDP) waren es, die dieses Land maßgeblich aufgebaut und geprägt, für Frieden, Freiheit und Wohlstand, für die Aussöhnung mit einstigen Kriegsgegnern usw. gesorgt haben. Bei diesen Parteien wusste man immer und zu jeder Zeit: egal, wer von ihnen gerade in Regierungsverantwortung stand: Sie werden dieses Land nicht zerstören, sondern zusammen mit seinen Menschen schützen und bewahren und darum ringen, die Lebensverhältnisse immer mehr zu verbessern. Diese Räson bewies 2018 die SPD, als sie nach Anmahnung durch den Bundespräsidenten, entgegen ihres Vorhabens und im Wissen, dass sie dafür vom Wähler abgestraft werden wird, dennoch wieder in eine Große Koalition mit der Union ging. Ich habe die SPD nie gewählt, aber ihre Staatsräson von damals nötigt mir großen Respekt ab. Sie nahm die Beschädigung in Kauf, zum Wohle des Landes. Nein, ich habe keine große Veranlassung, diesen Parteien, bei allen Fehlern, die auch ihnen zugeschrieben werden müssen, grundsätzlich zu misstrauen.
Das gilt nicht für “Linke”, die “Grüninnen” und die degenerierte AfD mit ihrem braunen Gefolge. Diese Parteien waren nie am Aufbau und Erhalt unseres Landes beteiligt, hassen es teilweise (unter den “Linken” gibt es sogar bekennende, antideutsche Rassisten und jede Menge Antisemiten) und viele bekämpfen diesen Staat voller Hass, obwohl deren Abgeordnete von ihm die fürstliche Alimentierung sehr gerne annehmen. Sie alle verfolgen seit ihren Gründungen stets eine zersetzende, die freiheitlich-demokratische Grundordnung destabilisierende Politik. Und Staatsräson ist allen dreien höchst verhasst. Leider gehen heute viele Wählerinnen und Wähler diesen Politgauklern auf den Leim.
Wird ständig ergänzt