Die Frage ist berechtigt:

Echter Klimawandel oder Klimareligion?

Autor: Kurt O. Wörl

Inhalt:

Prolog

Als interessierter Laie steht man eigentlich ziemlich ratlos zwischen den Fronten, nämlich zwischen jenen, die den von Menschen verursachten Klimawandel (sog. anthropogene Einflüsse) für bewiesen halten und jenen, die daran zweifeln.

Greifbare, auch für den Laien nachvollziehbare, wissenschaftliche Fakten sind, trotz totaler Vernetzung unserer Welt, nur schwer zu finden. Das ist vielleicht auch ein Grund dafür, dass dieses Thema in der öffentlichen, wie auch in der veröffentlichten Meinung immer mehr wie eine Art Religionskrieg erscheint. Die gegenwärtige Hitzewelle über Europa heizt diesen Streit aktuell auch noch enorm an.

Aber nicht nur auf dem öffentlichen Meinungsmarkt wird darüber gestritten, sondern – für den Laien wiederum besonders irritierend – dummerweise auch auf wissenschaftlicher Ebene. Da ist zum einen der 1988 gegründete Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel of Climate Change) der Vereinen Nationen, der seit Jahren mit seinen Weltklimaberichten die ganze Welt in Atem hält und im gegenwärtigen Streit auch die Oberhand zu haben scheint. Da sind aber auch viele Wissenschaftler unterwegs, die den IPCC-Thesen massiv widersprechen.

Die Diskussion in der Öffentlichkeit erscheint mir jedenfalls zunehmend in einem unversöhnlichen Glaubenskrieg zu münden, der solchen zwischen Religionen immer mehr ähnelt. “Klimaleugner!” bashen die Einen hin, “Klimalügner!” blaffen die Anderen zurück. Und wer als Klimaleugner identifiziert ist, wird entsprechend herabwürdigend behandelt, besonders in der Politik. Der US-Präsident, Donald Trump, hat diese Situation noch verschärft, indem er die wirtschaftlichen Interessen der USA in der Priorität dem Klimaschutz mit einem Federstrich voranstellte und die USA das internationale Pariser Übereinkommen verlassen hat. Das vor allem, nämlich wenn die führende Wirtschaftsnation, bislang immer Leuchtturm der Freiheit, des Wissens und des Könnens, sich vom Klimaschutz verabschiedet, hat mich erst wirklich aufhorchen lassen.

Denn als passionierter Segelflieger interessiert mich natürlicherweise alles, was mit Wetter und Klima zu tun hat, sehr. Deshalb habe ich in den letzten Wochen so viele Informationen gesammelt, wie ich nur finden konnte. Allerdings, Quellen der politisch gefärbten und ideologisch verbrämten Klimawandelleugner-Szene habe ich dabei bewusst vermieden. Aber auch was ich in redaktionell begleiteten, anerkannten Medien fand, vermochte mich dennoch nachhaltig zu beeindrucken.

Um es aber gleich vorweg zu nehmen: Schlauer bin ich jetzt zwar auch nicht, meine Haltung war, ist und bleibt weiterhin ambivalent, aber ich sehe die Thesen des IPCC inzwischen weitaus kritischer als vorher.

Unstrittige Fakten

Anklicken zum Ausführen
(Quelle: WikiMedia Commons)

1.) Grundsätzlich ist das Klimageschehen chaotisch, also ein komplexes dynamisches System, welches sich jeder Vereinfachung verwehrt und dessen Funktionen und Auswirkungen, was die Erfassung, ihre Berechnung und Analyse aller Faktoren betrifft, sich auch Computern mit denkbar größter Rechenleistung weitgehend entzieht, ja entziehen muss.

Selbst eines der einfachsten komplexen dynamischen Systeme (PDF), nämlich das Verhalten eines angestoßenen Multipendels (vgl. Animation rechts), mit nur drei Gliedern, entzieht sich der Berechnung durch Computer komplett (Modell für die Chaostheorie).

Zum besseren Verständnis nachfolgend noch eine Videoaufzeichnung von einem realen Multipendel in Aktion:

Wer also behauptet, er habe mit dem besten aller denkbaren “Supercomputer” ein zutreffendes und unwiderlegbares Klimamodell errechnet, sagt entweder wissentlich die Unwahrheit oder beweist damit schlicht inkompetentes Nichtwissen.

2.) Das Klima scheint (!) sich weltweit seit Jahrzehnten in der Tendenz zu erwärmen. Das kann man grundsätzlich messen und wir sehen das auch am Rückgang des Polareises, am Schrumpfen der Gletscher weltweit und am Anstieg des Meeresspiegels.

3.) Hitze- und Kälteperioden (Heiß- und Eiszeiten) gab es – nachweislich ohne Einfluss des Menschen – wiederholt auf unserem Planeten. Unser Planet kommt gerade erst aus der letzten Kleinen Eiszeit ins normale Klima zurück.

4.) Kohlendioxyd (CO2) und Methan sind neben anderen Gasen grundsätzlich als klimawirksame Treibhausgase bekannt, unser Nachbarplanet, die Venus, kann jedenfalls ein Lied davon singen.

5.) Die technisierte Welt emittiert besonders viele dieser Treibhausgase durch Verbrennungsvorgänge (Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen und die Industrie über ihre Schlote).

6.) Und auch über sieben Milliarden Menschen sowie die Tierwelt, besonders die industrialisierte Viehhaltung, produzieren gigantische Mengen davon. Diese konnten bisher allerdings stets weitgehend kompensiert werden durch die weltweite Flora (zu Lande und zu Wasser), die CO2 aufnimmt und Sauerstoff (O) in die Atmosphäre abgibt – hier besonders in den Regenwäldern.

7.) Hitzewellen über Europa gab es auch schon immer, sind aber im wesentlichen Auswirkungen der natürlichen, sog. Nordatlantischen Oszillation.

9.) Es gibt offenbar auch keine einheitliche, wissenschaftliche Bewertung der Untersuchungsergebnisse und der immer wieder behauptete 97%ige Konsens unter Wissenschaftlern ist durch nichts belegt.

IPCC verweigerte Falsifikation

Erstaunlich: Das IPCC verstieß offenbar gegen wesentliche wissenschaftliche Grundsätze, zum Beispiel dem Grundsatz der Falsifikation. Die wissenschaftlich korrekte Methode wäre, eine aufgestellte Hypothese vorrangig auf Widersprüche hin zu prüfen. Dazu ist vor allem anderen die Anstrengung zu unternehmen, zu versuchen die Hypothese zu widerlegen, um sicher alle widersprechenden Fakten, Irrtümer und Fehlinterpretationen auszuschließen. So stellt die Wissenschaft sicher, keine Widersprüche zu übersehen und sich nicht der Gefahr auszusetzen, dem eigenen Narzissmus oder eigenen Wunschvorstellungen zum Opfer zu fallen. 

Erstaunlicherweise folgte das IPCC diesem wissenschaftlichen Grundsatz der Falsifikation nicht. Vielmehr ging das IPCC so vor: Es stellte zunächst die folgende Hypothese auf:

  • CO2 ist ein Treibhausgas, das die Rückstrahlung von Wärme von der Erde ins Weltall behindern kann,
  • die Wärme wird dadurch in der Atmosphäre eines Planeten wie in einem Treibhaus festgehalten und lässt die globale Temperatur steigen,
  • Nimmt das CO2 zu, steigt die globale Temperatur,
  • Der CO2-Gehalt nimmt aufgrund der sich immer mehr erweiternden industriellen Aktivitäten zu,
  • Der globale Temperaturanstieg war deshalb unvermeidlich.

Die ersten drei Spiegelpunkte sind noch nachvollziehbar, wir können dieses Phänomen auf dem Nachbarplaneten Venus auch gut beobachten. Die beiden letzten Spiegelpunkte aber galt es, wissenschaftlich rüttelfest zu belegen. Doch ging das IPCC dabei schlicht nicht wissenschaftlich sondern höchst unseriös vor.

Das IPCC behandelte in der Folge seine Hypothese wie ein Axiom, das nicht widerlegt werden kann und auch keiner Widerlegung bedarf. Es ging gar nicht auf die Suche nach den Widersprüchen, sondern suchte nur noch nach Fakten, welche die Hypothese stützen und als belegtes Forschungsergebnis erscheinen lässt.

Diese Vorgehensweise wird von den allermeisten Wissenschaftlern energisch abgelehnt, weil sie zwangsläufig zur selektiven Wahrnehmung führt. Das IPCC ist damit in dieselbe Falle getreten in der sich Verschwörungstheoretiker befinden, welche ihre Theorien durch alles und jedes belegt sehen, Widersprüche gar nicht suchen, sondern ignorieren oder im Diskurs nicht zulassen, sondern solche nur als weitere Verschwörungsversuche entlarvt sehen. Der Volksmund sagt: “Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, für den sieht irgendwann alles aus wie Nägel.” Oder wie es Karl Popper formulierte: 

„Die Regel gibt vor, dass die anderen Regeln wissenschaftlicher Verfahren so gestaltet sein müssen, dass sie nicht irgendein Statement der Wissenschaft vor der Falsifikation schützen“.

Die wissenschaftliche Fehlleistungen des IPCC kann man gar nicht gravierend genug einstufen. Denn das hatte zwangsläufig zur Folge, dass eben Andere sich an die Falsifikation machten, also Widersprüche in den Ergebnissen des IPCC zu suchen begannen. Und man fand sie, zuhauf! Nur werden diese kritischen Stimmen inzwischen vorsätzlich und geradezu aggressiv bekämpft, als “Leugner des Klimawandels” diffamiert und in die politisch “rechte” Schublade gesteckt. – Und das als vorgegebene Agenda (!), wie weiter unten beim IPCC-Skandal im Rahmen dies Climategates noch dargestellt werden soll.

Dabei gehen inzwischen Klimaforscher, die selbst an den IPCC-Berichten im Weltklimarat mitgewirkt haben, mit der Institution hart ins Gericht, wie etwa der Klimaexperte Hans von Storch (kein Leugner des Klimawandels) in einem FOCUS-Interview bereits im Februar 2013. In dem Interview beklagt von Storch, dass das IPCC sich kein Krisenmanagement gegeben habe und deshalb gegen die Aufdeckung von Fehlern ähnlich verstockt reagiere wie die Chemieindustrie der 1960er Jahre nach Chemieunfällen.

So hatte das IPCC sich mit der Behauptung, bis 2035 würden alle Gletscher im Himalaya abgeschmolzen sein, mächtig blamiert. Diese Behauptung war nicht erforscht, sondern von Aktivisten übernommen, die allerdings gar keine Zielzeit 2035 vorgaben.

ntv 26.02.2010: UN lassen IPCC kontrollieren

Es gäbe im IPCC, so von Storch, eine Art Wagenburgmentalität. Deshalb werde es im Weltklimarat bereits als kontraproduktiv betrachtet, wenn jemand auch nur nachfrage, ob eine Darstellung in dessen Berichten tatsächlich so stimmen.

Von Storch weist in seinem Buch “Die Klimafalle – die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung” auch daraufhin, dass die globale Temperatur bereits seit 1998 stagniere, womit sich die Wirklichkeit nun schon seit 20 Jahren anders als die IPCC-Theorie verhalte, nach der es immer wärmer werden müsse.

Er räumt im Interview ein, dass die wissenschaftliche Community nicht wirklich darauf vorbereitet war, dass die globale Temperatur für ein Jahrzehnt nicht weiter steigt, während die Konzentration der Treibhausgase weiter nach oben gehe. Und er kommt darin auch zu meiner o.g. Einschätzung zur Falsifikation und meint:

“Wir haben über die Möglichkeit der Falsifikation nicht genügend nachgedacht. Wir haben uns zu wenig gefragt: Welche möglichen zukünftigen Beobachtungen würden unsere Erklärung der Erwärmung durch Treibhausgase in Frage stellen? Wir sind zu lange einfach nur nach vorn gelaufen und haben gesagt: Prima, passt doch alles zu unseren Erklärungen. Infragestellungen sind bei vielen Kollegen nicht gern gesehen, weil sie ja den Klimaskeptikern „Munition liefern könnten“. Und das ist ein methodisches Versagen.”

Von Storchs abschließendes Resümee ist niederschmetternd. Auf die Schlussfrage von FOCUS, ob er verstehe, dass jetzt viele Menschen sämtliche gängigen Klimamodelle bezweifeln, räumt er ein:

“Das ist ja völlig legitim, wenn das jetzt passiert. Wir Klimaforscher haben eben überverkauft. Wir haben gesagt: Man muss die wesentlichen Wahrheiten verkünden, man darf die Menschen nicht durch zu viel Differenzierung überfordern. Das Problem ist also dadurch entstanden, dass die Klimaforschung ihre eigene Rolle nicht verstanden hat.”

Was uns Hans vor Storch aber zwischen den Zeilen faktisch mitteilt ist:

Das IPCC ist nicht nüchtern mit wissenschaftlichen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit getreten, sondern missionierend wie eine Priesterschar! Und wie Priester duldete es keinen Widerspruch und verdammte jene, die solche dennoch wagen.

Als das IPCC erstmals mit einem alarmierenden Bericht über eine globale, vom Menschen ausgelöste Klimaerwärmung an die Öffentlichkeit trat, wunderte ich mich bereits, dass es zur Präsentation nicht etwa die Wissenschaftler aus aller Welt, sondern Politiker, Wirtschaftsvertreter und Juristen zum Event einlud. Politiker hätte ich ja noch verstanden, aber Wirtschaftsvertreter und Juristen? Letztere können weder zur Sache etwas beitragen, noch politische Weichen stellen, aber sie können auf Basis eines behaupteten Katastrophenszenarios neue Geschäftsmodelle entwickeln. Und genau das geschah auch, und zwar mit dem Emissionsrechtehandel, der allerdings auch schon wieder vor dem Aus steht. Doch der interessiert mich im Moment nur am Rande.

Climategate

Sehr viel mehr interessieren mich die inzwischen bekannt gewordenen Datenmanipulationen im Zusammenhang mit dem Klimamodell des IPCC. Und einige liegen schon einige Jahre zurück. Ausgerechnet als der Klimagipfel 2009 in Kopenhagen stattfand platzte eine gewaltige Bombe. Auf einem russischen Server tauchten vertrauliche Daten (über 3.000 E-Mails und 72 Dateien) auf, die angeblich “unbekannte Hacker” vom Server der  Climate Research Unit der Universität von East Anglia gestohlen hätten (an dieser Hackertheorie gibt es Zweifel, wahrscheinlicher ist das Wirken eines Whistleblowers). Freilich, Hackerangriffe sind immer eine Schlagzeile wert. Aber der eigentliche Skandal offenbarte sich erst bei der Auswertung dieser Daten, welche laut FOCUS vom Direktor des betroffenen Instituts, Phil Jones, auch als authentisch bestätigt wurden – was seinen Rücktritt aus dem Amt zur Folge hatte.

In den bekannt gewordenen E-Mails kommunizieren prominente Klimaforscher darüber, wie sie mit Kritikern verfahren wollen, wie man Datensätze so verändern kann, dass sie zur IPCC-Theorie passen. Denn die Daten enthielten offenbar keine wirklichen Beweise für eine Klimaerwärmung, sondern sprachen eher für eine globale Abkühlung. Wir in Deutschland haben davon nicht viel mitbekommen, in England ging allerdings gem. FOCUS ein Aufschrei durch die Medien. Außer WELT und der FOCUS fand kein anderes Blatt diese Nachrichten erwähenswert.

Zur Erklärung: Climate Research Unit lieferte neben drei anderen Instituten “offizielle” Temperaturen an den Weltklimarat (also ans IPCC). FOCUS zitiert eine E-Mail von dem zurückgetretenen Direktor des Instituts, Phil Jones:

“I’ve just completed Mikes Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981 onwards) amd from 1961 for Keiths to hide the decline.“

Auf Deutsch:

“Ich habe gerade Mikes Natur-Trick, die realen Temperaturen zu jeder (Daten-) Serie für die letzten 20 Jahre hinzuzufügen, fertiggestellt … um den (Temperatur-)Rückgang zu verstecken.“

Das wurde freilich von anderen Klimaforschern sofort versucht zu relativieren: das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen hieß es, der “Trick” sei nicht unbedingt etwas Böses, sei ein “wissenschaftlicher” Kunstgriff usw. usf. Doch leider befassen sich – so FOCUS – ein Großteil der E-Mails damit: nämlich reale Daten zu verstecken und zu verheimlichen.

Und es wird noch deftiger: In England wie in den USA gibt es einen “Freedom of Information Act”, der Bürgern Einsicht in die Akten von Behörden und in die von für den Staat arbeitenden Institutionen gibt. Im Februar schrieb der o.e. Direktor eine E-Mail mit folgendem Inhalt (übersetzt):

“Ich werde von einer Reihe von Leuten bedrängt, die CRU-Stationsdaten zu veröffentlichen. Keiner von euch dreien darf irgendjemandem erzählen, dass es in England einen Freedom of Information Act gibt! Die zwei MMs sind seit Jahren hinter den CRU-Stationsdaten her. Wenn Sie jemals davon hören sollten, dass es jetzt in England einen Freedom of Information Act gibt, denke ich, dass ich die Daten lieber löschen würde, als sie irgendjemandem zu senden.”

Nur am Rande: In England wäre es kriminell und damit strafbar, Daten zu löschen, um dem Freedom of Information Act zu entgehen.

Der zeitliche Ablauf des Datenlecks lässt es laut FOCUS unwahrscheinlich erscheinen, dass die geleakten Daten durch Hacker entwendet wurden, denn die Daten tauchten einen Tag, bevor das Institut den Antrag auf Einsicht gemäß des Freedom of Information Act anlehnend beschied im Internet auf. Der oben, aus dem FOCUS-Interview bereits erwähnte Klimaforscher Hans von Storch (kein Skeptiker, aber bemüht um redliche Klimaforschung) dazu: “Wenn die Daten aus einer internen Quelle stammen, dann könnte es sich um den Akt eines Informanten (Whistleblower) handeln, der vom Gesetz geschützt wird. Ich denke, es ist nicht unethisch, sie zu lesen.” Damit wird auch klar, warum das Institut die Hackerthese verbreitete: Durch Hacking erlangte Daten zu verwenden wäre nämlich ggf. strafrechtlich relevant.

ZEITonline 08.12.2009: Die schwarzen Schafe der Forschung
FAZ 02.10.2010: Fragliche Daten der Klimaforscher

Klimaforscher hatte Alarmismus des IPCC satt

Bei all dem oben Genannten ist es nur noch eine Randnotiz, dass 2014 ein weiterer renommierter Umweltökonom, nämlich Richard Tol, aus Protest gegen Formulierungen im neuen Weltklimareport von seinen Aufgaben im Weltklimarat (IPCC) zurück trat. Der Report trifte ihm zu sehr in Richtung Alarmismus ab, kritisierte er.

SPIEGELonline 26.03.2014: Führender Forscher verlässt Spitze des Welt-Klimarats

Warum benötigt das IPCC überhaupt Geheimhaltung?

Man kann natürlich argumentativ das Leak-Deaster und die Datenmanipulationen mit “Schwarzen Schafen” in der Klimafoschung abtun. Kann man so machen, muss man aber nicht. Jedenfalls hat das IPCC mit seiner Scheu vor der Öffentlichkeit selbst zum Wachsen der Skeptikerfront allen Anlass gegeben. Warum um alles in der Welt, arbeitet der Weltklimarat nicht komplett öffentlich und damit transparent? Es kann doch nur von Vorteil sein, wenn viele Augen kritisch über angesammeltes Datenmaterial blicken, wenn sich auch Klimaforscher, die nicht für das IPCC arbeiten, mit einbringen können. Diese vielen Augen würden auch schnell die “Schwarzen Schafe” ausfindig machen, könnten neue Ideen, alternative Dateninterpretationen einbringen. Und vor allem würde dieser offene Umgang die Menschen direkt an der steuerfinanzierten Arbeit des IPCC in Echtzeit teilhaben lassen. Das würde die beste Vertrauen stiftende Maßnahme sein, die man sich einfallen lassen kann. Warum also diese Geheimniskrämerei? Sie ergibt wirklich nur dann Sinn, wenn die vorgegebene und die tatsächliche Agenda des Weltklimarates nicht deckungsgleich sind, wenn sein Zweck nicht (nur) die Erforschung des Klimas und seine Entwicklung ist, sondern womöglich ein politischer. Und dafür gibt es durchaus Anhaltpunkte.

Das IPCC und die “grüne” Lobby

Das Warum fragt man sich umso mehr, als das IPCC im Jahr 2013 ein weiteres Datenleak einräumen musste. Eine kanadische Bloggerin hat das ihr zugespielte Material (zusammen über 700 MB) noch vor der offiziellen Bekanntgabe des neuen Klimareports veröffentlicht. Sie lästert auf ihrem Blog “BigPicNews” zurecht darüber, dass sich das IPCC offensichtlich massiv bei anderen Organisationen wie dem WWF und Greenpeace bedient und dass das IPCC damit alles andere als eine neutrale Forschungseinrichtung der UN sei. Sie fragt zurecht:

“Man kann schon denken, wenn die Wissenschaftler, die den Bericht des IPCC verfassen, keiner Argumentationsschiene folgen können, ohne sich auf von Aktivisten produzierte Literatur zu stützen, sollten sie diese Argumentation gar nicht erst anstellen.

Dies ist eine Organisation, die nichts aus ihrer Erfahrung mit ihrem Himalaya-Desaster gelernt hat.”

Und sie lästert weiter: “Obwohl es mit einer feierlichen Behauptung beginnt, dass das ‘IPCC der Offenheit Priorität einräume’, macht der Rest des Berichtes doch deutlich, dass diese Organisation die gleiche Beziehung zur Transparenz hat, wie Vampire gegenüber dem Sonnenlicht”.

Die Bloggerin weist auch auf etwas Merkwürdiges hin. Das IPCC hat offenbar auch einen Mechanismus installiert, über welchen z.B. die “Allianz der kleinen Inselstaaten” (AOSIS) den Weltklimabericht beeinflussen können. Die Website dieser kleinen Inselstaaten bekennt offen, dass sie sich als “Lobby und Verhandlungsstimme für kleine Entwicklungsinselstaaten” versteht.

Wenn es diesen Mechanismus wirklich gibt, wäre neben den Vorwürfen zur Datenmanipulation ggü. dem IPCC auch jener des politischen Lobbyismus’ belegt. Mehr noch, die Datenmanipulationen könnten sogar eine direkte Folge dieses Lobbyismus sein.

Da ist es dann wiederum nur eine weitere Randnotiz, dass der langjährige (12 Jahre) Chef des IPCC, Rajendra Pachauri, in dessen Amtszeit sowohl die Datenmanipulationen, der aufgedeckte Lobbyismus als auch das Himalaya-Desaster fielen, seine Karriere als Wüstling ohne Ehre beenden musste.

Tagesanzeiger 27.02.2015: Geadelt und gestolpert

Ach, und in seine Amtszeit fiel 2007 übrigens auch die Verleihung des Friedensnobelpreises an das IPCC. Es wurde damit ausgezeichnet für:

“Die Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für Maßnahmen gegen den Klimawandel gelegt haben.”

Versteht man es, wenn ich das nicht recht verstehen kann? Das IPCC wurde als Propagandamaschine ausgezeichnet?

Schlussbemerkung

Das erklärt natürlich, warum 2009 auch Barack Obama bereits bei Amtsantritt den Friedensnobelpreis erhielt, noch bevor er sich als US-Präsident überhaupt bewähren konnte. Gut gemeinte Begründung des Nobelpreiskomitees: “Für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“.

Ich bin insofern ziemlich sicher, dass Donald Trump diesen Preis nicht erhalten wird, zumindest nicht mit dieser Begründung. Ob er ihn wirklich gar nicht bekommt ist indessen nicht wirklich sicher. Aber ach egal, weil der Preis spätestens mit der Vergaben an das IPCC ohnehin nichts mehr wert ist.

Schlussendlich: alle meine Recherchen halfen nichts – oder um es mit Goethes Faust zu sagen:

Da steh ich nun, ich armer Tor
und bin so klug als wie zuvor.

Ob die Klimaerwärmung nun Realität ist oder nicht, keine Ahnung! Es ist und bleibt nach meinem Eindruck also nach wie vor eine reine Glaubensfrage. Und das IPCC trug bisher kein My dazu bei, diese Frage aufzuklären. Aber ich bin mir sicher, dass es bisher bereits viele Milliarden Dollar in den Sand gesetzt hat. Das ist ja auch irgendwo eine Leistung.

Da halte ich mich für mein Wohlfühlklima lieber weiterhin an den Wetterochs. Seine Klimadaten stimmen immer, jedenfalls am Himmel über Franken.


Lese Sie auch:

Was sind eigentlich “Klimaforscher”?

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare:

  1. Bitte den Teil mit der Venus streichen, der passt nicht, weil auf der. Venus völlig andere Druckverhältnisse herrschen, die mit der Erde nicht vergleichbar sind. Ansonsten ist es genau so. Alles was uns als „Klimawandel „ verkauft werden soll, lebt weitestgehend von Desinformation. Wäre es anders, würden die instrumentalisierten Kinder Freitags in die Schule gehen und die „Propheten der Apokalypse“, die Grünen und ihre Jünger wären wieder da, wo sie herkamen….unter 10%. Das würde auch reichen.

    • Die Freitags-Demos sehe ich nicht als Übel. Es ist eine gute Möglichkeit, seinen verständlichen Sorgen und Ängsten hörbaren Ausdruck zu verleihen und Einfluß zu nehmen. Die Jugendlichen werden ja ständig konfrontiert mit schmelzenden Gletschern, Artenrückgang, CO2 Ausstoß und den jeweiligen Diskussionen dazu. Auch ich habe meine Zweifel an der Größe des menschlichen Einflusses auf den Klimawandel, aber Einfluss ist vorhanden und regulierbar. Ich weiß z.b. nicht, was schlecht an Forderungen nach sofortigem Ausstieg aus der fossilen Brennstoff-Herstellung oder dem raschen Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln sein soll. Gerade angesichts von Regierungen, die solche Fragen meist lieber aussitzen. Viel fragwürdiger finde ich stattdessen die fast religiöse Panik-Strategie der Extinction Rebellion. Das sind Propheten der Apokalypse, nicht die Grünen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.