Zwar aus der Redaktion eines Springer-Boulevard-Blattes, aber weil die richtigen Fragen gestellt werden trotzdem lesenswert:
Sind die deutschen Helfer im Mittelmeer denn wahre Helden?
Meine 2 Cents dazu:
Autor: Kurt O. Wörl
Ich frage mich ja schon länger, warum sich immer noch kein Heer europäischer Staatsanwälte der Besatzungen der sog. „privaten Seenotretter“ (SeaWatch und Co.) widmet. Gut, Malta hat mit der Beschlagnahme zweier Schiffe und eines Flugzeuges und der Festsetzung eines Kapitäns dankenswerter Weise den Anfang gemacht, aber der vorerst rein seerechtliche Aspekt dieser Maßnahmen genügt m.E. bei weitem nicht.
„SeaWatch“ und Co. stehen aufgrund ihrer eigenen Aussagen im dringenden Verdacht, nicht in erster Linie dem ehrbaren Seenotrettungswesen verbunden zu sein, sondern ganz eigene politische Agenden zu verfolgen, nämlich soviel illegale Migration wie möglich nach Europa zu realisieren, ohne Rücksicht auf Verkraftbarkeit und eine evtl. Destabilisierung der europäischen Staaten dabei hinnehmend. Der Duktus der SeaWatch-Webpräsenz erinnert im Wesentlichen an den „linker“ Agidgruppen. Sie bedient sich dabei massiv des Framings, im Rahmen dessen Europa praktisch für jeden Toten im Mittelmeer mit harsch moralisierender Polemik direkt für schuldig erklärt wird. Dass sich viele Menschen überhaupt erst ins Boot setzten in der Überzeugung, von SeaWatch und Co. „gerettet“ und nach Europa verbracht zu werden, blenden die SeaWatcher freilich aus.
Ob sie es wollen oder nicht, sie übernehmen mit ihrem Tun die Rolle des vertraglichen und wirtschaftlichen Rückversicherers für die Schlepper- und Schleuserbanden. Sie stützen das Geschäftsmodell, halten als Schmiermittel deren kriminellen, menschenverachtenden Operationen am Laufen. Sie machen sich nicht zu Helden, sondern zu Mittätern.
Gründe lägen also zur Genüge vor, auch die Finanzen, besonders der Spenden, der Organisationen – auch mit Blick auf mögliche Geldwäsche – genauer zu beleuchten, zumal diese mit ihrer politischen Agenda noch nicht einmal hinterm Berg halten!
Goethe würde diese mephistogleiche Haltung diesen „Helden“ in ihrem „Epos“ in etwa so in den Mund legen:
Wir sind ein Teil von jener Kraft,
die sagt, das Gute nur zu wollen
und doch nur noch mehr Übel schafft!
Wir sind der Geist der stets verneint!
Und das mit Recht;
denn das, wofür Europa steht,
ist wert, dass es zugrunde geht.
Drum besser wär’s wir könnten weiter handeln.
So ist denn alles was ihr falsch, Unrecht, Rechtsbruch, Spaltung, Krise, Dummheit nennt, unser eigentliches Element.
Genau diese Haltung geht aus nahezu jeder Veröffentlichung und jeder Äußerung der Sprecher dieser Gruppen hervor.
Mich würde es übrigens wundern, wenn diese naiven Abenteurer nicht schon das Gros der europäischen Geheimdienste in den Schamhaaren kleben hätten.