Minderheiten lehnen Political Correctness ab

Autor: Kurt O. Wörl

“Political Correctness” scheint sowohl bei der Mehrheit der US-Bevölkerung, also auch mehrheitlich bei den Minderheiten, welche über diese sprach-“polizeiliche” Ideologie eigentlich Schutz vor Diskriminierung erfahren sollten, auf große Ablehnung zu stoßen. Zu dem Ergebnis kommt die brandneue US-Studie “Hidden Tribes: A Study of America’s Polarized Landscape” des Forschungsinstituts More in Common“, welche sich generell mit der Polarisierung der Gesellschaft in den USA befasst.

Nach dieser Studie lehnen 80% der Befragten “Political Correctness” ab und halten sie – neben Hassäußerungen, welche die Gesellschaft zunehmend spalten – für ein großes Problem. Jedenfalls äußerten sich 79% der befragten weißen und 75% der schwarzen Bevölkerung gleichermaßen ablehnend gegen dieses als infam empfundene Instrument der Meinungsunterdrückung; und besonders ablehnend zeigten sich mit 87% die Hispanics und mit 82% die Asiaten. Der Vorwurf, dass nur weiße, rechtsnational und rückständig eingestellte Menschen Gegner der “Political Correctness” sein könnten, dürfte damit vom Tisch sein.

Das aber lädt zur Frage nach dem Umkehrschluss ein. Wer also ist eigentlich noch für Newspeak in Form von “Political Correctness”? Die Studie gibt auch darauf Antwort:

Es sind vorwiegend “progressive Aktivisten”, junge, kosmopolitisch und “links” eingestellte Menschen, überdurchschnittlich mit weißer Hautfarbe ausgestattet, gebildet und reich. Sie stellen nur rund 8% der Gesamtbevölkerung. Aber selbst unter diesen betrachtet ein Drittel “Political Correctness” als ein großes Problem.

Hier geht’s zur lesenswerten Studie (in englischer Sprache):

Hidden Tripes: A Study of America’s Polarized Landscape (PDF)


Was ist “More in Common”?

“More in Common” ist nach seiner Selbstdarstellung eine Initiative, um stärkere, widerstandsfähigere und offenere Gesellschaften zu errichten. Die Initiative “More in Common” hat sich aus einem Projekt entwickelt, dass seit 2015 erforscht, warum fortgeschrittene Demokratien es nicht schaffen auf die Flüchtlingskrise und deren Auswirkungen auf die Politik effektiv zu reagieren.

Was  “More in Common” ist, wie die Inititative arbeitet finden Sie in dieser deutschsprachigen Publikation (PDF).


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