Literatur-Rezension:

Sagen, was Sache ist!

rezensiert von Kurt O. Wörl

Sagen, was Sache ist!

Über Machtspiele, Hinterzimmer
und den Mut zum Urteil

Autor: Wolfgang Kubicki

Wolfgang Kubicki ist für mich einer der glaubhaftesten Vertreter des politischen Liberalismus getragen vom Rechtsbewusstsein eines Juristen und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Im vorliegenden Buch verrät er viele Details aus seinem Leben als Politiker und so manches, für Außenstehende vorher kaum durchschaubare Ereignis führt nach Kubickis Erklärungen zu einer Reihe von Aha-Erlebnissen beim Leser. Witzig erzählt er nette Anekdoten aus seinem Privatleben und beweist damit einmal mehr seine Neigung zu verschmitztem Humor. Dabei kommt seine bekannte Begabung als begnadeter Erzähler dem Leser unmittelbar zugute.

ISBN-10: ‎ 343021016X
ISBN-13: ‎ 978-3432010164

240 Seiten, erschienen am 30. August 2019 im Econ-Verlag

E-Book:

ASIN: B07QW2YSQQ

261 Seiten, erschienen am 30. August 2019 im Econ-Verlag


Klappentext

Wolfgang Kubicki ist einer der schillerndsten Politiker des Landes. Auch politische Gegner und Journalisten schätzen das FDP-Urgestein als jemanden, der einen eigenen Kopf hat und mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält. Wolfgang Kubicki ist wortgewandt, schlagfertig, witzig und er liebt die kontroverse Diskussion. Es geht ihm nie darum, fremde Erwartungen zu erfüllen: das macht ihn besonders.

Politische Machtspiele und Kungeln in Hinterzimmern hat Kubicki erlebt. Er weiß, dass in der Politik mit harten Bandagen gekämpft wird und kennt die Versuchungen des Polit-Betriebs. Aber er will nicht, dass moralische Verurteilungen und Denunziation stärker wirken als gründliche Diskussionen, dass Weichspülerei vor Profil geht, Geschwindigkeit vor Gründlichkeit oder Parteipolitik vor Vernunft. Ein flammendes Plädoyer eines bekennenden Demokraten für mehr sachliche Kontroverse und mehr Ehrlichkeit in der Politik.

Rezension

Ich kann es kurz machen. Was ich zu sagen hätte wäre nur eine Umformulierung dessen, was auch in der E-Book-Ausgabe zu dem Buch zu lesen steht:

„Dieses Buch ist weit mehr als eine Autobiografie. Es ist die Forderung eines bekennenden Demokraten nach mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Politik und ein flammendes Plädoyer für das Wichtigste, was es im Leben gibt – die Freiheit.“

Viele der politischen Protagonisten, vor allem von „linker“ und „grüner“ Seite, müssten beim Lesen des Buches eigentlich mit Schamesröte im Gesicht im Boden versinken. Kubicki zeigt schonungslos auf, welche Hochkonjunktur autokratische Bestrebungen links der Mitte – von der SPD, über die Grünen bis zur Linken – zunehmend vorherrschen. Der mündige, freie Bürger, der sein Leben in Selbstverantwortung nach eigenen Vorstellungen leben können soll, steht in diesem Spektrum nicht im Blickfeld. Es seien vor allem die Linksparteien, welche durch ihre Konzentration vor allem auf laute Minderheiten, vergessen haben, dass in einer Demokratie die Mehrheit das Sagen hat. Nur so ist der Zulauf am rechten Rand, nämlich bei der AfD, wirklich nachvollziehbar. 

Unverblümt geißelt Kubicki auch das gepflegte Nichtstun der Kanzlerin in den Großen Koalitionen seit 2005 und die Folgen des merkel’schen „Wir schaffen das!“ für unser Land und für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Bei all dem kommt der Humor nicht zu kurz. Kubicki steht dazu, dass er immer ein Genussmensch und Lebemann und sein Leben lang von Optimismus und Zugewandtheit zum Leben getragen war. Kubicki auf den letzten Seiten seines Buches wörtlich:

… „Es ist der Sinn des Lebens, sich am Leben zu freuen! Gott wollte und will keine Asketen, daran glauben nur die Protestanten. Ich sage immer: Gott muss ein lustiges Kerlchen sein, sonst hätte er die Menschen nicht so erschaffen wie sie sind. Menschen, die keine Freude am Leben haben, sind mir suspekt. Spaßbremsen dürfen unter sich bleiben, mit humorlosen Menschen kann ich nichts anfangen.“ …

SIC! – Viele Linke und vor allem Grüninnen, die besonders sauertöpfisch daherkommen, wie etwa Katrin Göring-Eckardt, sind in der Evangelischen Kirche sehr engagiert und tragen den protestantischen Puritanismus nur zu gerne wie eine Monstranz vor sich her. 

Resümee:

Ein Buch, das über Ränkespiele in der Politik aufklärt, Hintergründe verrät und dabei noch überaus unterhaltsam geschrieben ist. Sehr recht zu hoffen wäre es, wenn Kubicki in einem weiteren Band auch die derzeitige Ampel-Regierung zwischen zwei Buchdeckel Revue passieren lassen wollte.

Prädikat:

Überaus kurzweilig und sehr lesenswert!

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