Linksäugig blinde Operetten-Inszenierung?

Razzia mit Verpuffungseffekt

Autor: Kurt O. Wörl

Mir gehen die irren Maulhelden von der „Reichsbürger-Front“ schon lange sprichwörtlich auf’m Sack. Dass unsere linke Bundesinnenministerin Nancy Faeser da mal per großangelegter Razzia reingrätschte, finde ich grundsätzlich erstmal gut. Immerhin sollen ja über 21.000 von diesen Spinnern in unserem Land ihr Unwesen treiben. Ein deutlicher Schuss vor den Bug war überfällig.

ABER! Was bei dem Einsatz von über 3.000 Beamten – darunter Spezialeinsatzkräfte bis hin zur GSG9 – herauskam, ist sowas von lächerlich und enttäuschend, dass man sich zwangsläufig, wie nach einer Operetten-Inszenierung, ziemlich verschaukelt vorkommt. Sogar ganz links im Spektrum sieht man das so. So meinte die linke Bundestagsabgeordnete Martina Renner: „Diese Razzia wirkt wie eine PR-Aktion!“ und weiter meinte sie, die Info an die Presse, mindestens eine Woche vorher, habe nicht nur den Erfolg der Aktion, sondern auch die Sicherheit der Beamten gefährdet.

Und das Ergebnis? Wenn man den offenbar vorab informierten öffentlich-rechtlichen Linksmedien glauben darf, dann wurden nur knapp zwei Dutzend von den Spinnern, vorwiegend im Seniorenalter, verhaftet. Schwer vorstellbar, dass diesem Rentnerhaufen wirklich ein „Umsturz“ auch nur ansatzweise hätte gelingen können. Ich hatte bei dem Personalaufwand mit mindestens 300 eher 500 Festnahmen von bis an die Zähne bewaffneten Reichsdeppen und einer Turnhalle voll von sichergestellten Kriegswaffen gerechnet, jedenfalls gemessen an der kolportierten Gefährlichkeit dieser Leute.

Ich meine, planen kann man viel, ich hatte auch mal geplant ultrareich zu werden. Die Umsetzung ist das Problem. Homunculus meint in Goethes Faust II zu Wagner „Das Was bedenke, mehr bedenke Wie!“  und inwieweit sich also Umsturzpläne grenzdebiler Senioren überhaupt umsetzen lassen, sollte für Exekutive und Judikative vor einer Razzia schon Bedeutung haben.

Diese Nancy-Faeser-Show jedenfalls war ein Rohrkrepierer – ein sehr teuerer übrigens. Aber immerhin wurde die Aktion gleich genutzt, um auch die AfD wieder ein stückweit zu delegitimieren – vielleicht war dies ja auch einer der Motivpunkte für diese Aktion. Mir soll’s recht sein. Dass sich das auch an der Wahlurne wirklich auswirken wird, das bezweifle ich doch sehr. Das Ganze könnte auch nach hinten losgehen.

Was bleibt ist ein schales Gefühl, dass die sozialdemokratische Innenministerin in Wahrheit nur vom nun wirklich unfassbaren Korruptionskandal auf EU-Ebene ablenken wollte, in welchen vor allem Sozialdemokraten, darunter eine von 14 Parlamentsvizepräsidentinnen, nämlich Eva Kaili, verwickelt sind. Letztere sitzt denn nun auch in Untersuchungshaft.

Und noch etwas: zwar wird Faeser mit den Worten „Ich bekämpfe alle Feinde der offenen Gesellschaft.“ zitiert, doch scheint Faeser auf dem linken Auge unter erheblicher Sehschwäche zu leiden. Die allermeisten politisch motivierten Straftaten werden nämlich seit Jahren im linksextremen Spektrum registriert, berichten jedenfalls sowohl Faesers Haus in seiner Kriminalstatistik und auch die Verfassungsschutzberichte. In diesen Kreisen träumt man zwar nicht von Umstürzen, sondern traditionell von „Revolutionen“, wobei ich persönlich den Unterschied nicht zu erkennen vermag, es sind ja synonyme Begriffe. Jedenfalls fiel Faeser bislang nicht mit hektischen Bekämpfungsmaßnahmen ggü. dem gewaltbereiten Linksspektrum auf.


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